tag:blogger.com,1999:blog-44797848392190617842024-03-13T19:13:25.509+01:00La vie cinéphilePaulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.comBlogger469125tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-21502394419881482452014-04-04T20:17:00.001+02:002014-04-04T20:18:30.407+02:00Moebius (Kim Ki-Duk) 7,1<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://twitchfilm.com/assets_c/2013/09/2013%20-%20Moebius%20(Poster)-thumb-300xauto-41759.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://twitchfilm.com/assets_c/2013/09/2013%20-%20Moebius%20(Poster)-thumb-300xauto-41759.jpg" height="320" width="224" /></a></div>
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Mit <b>Pietà</b> war ich als durchaus Kim-affiner zuletzt weniger glücklich...trotz wie immer beeindruckender Elemente war mir die Seelenpein dort schon ein bisschen zu übertrieben dargestellt.</div>
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<b>Moebius</b> hat eine ganz große Stärke - das schräge Familien/Sex-Drama <span style="color: #f4cccc;">kommt komplett ohne Worte aus</span>, und hierin zeigt sich Kim als ein Meister der Inszenierung. In einer Kritik habe ich gelesen, dass der Film in erster Linie als humorvoll aufgefasst wurde, und vielleicht stimmt das auch, vielleicht inszeniert Kim mittlerweile seine immer wüsteren Geschichten mit einem ordentlichen Augenzwinkern - doch wie Moebius inszeniert und gespielt ist, lässt einen gut in die Abgründe hineinsinken, und die Thematik rund um <span style="color: #f4cccc;">den Verlust des Penis und die daran geknüpfte Suche nach sinnlichem Erleben</span> ist faszinierend ausgedacht.</div>
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Zumindest eine gute Stunde lang - dann spürt man langsam, dass da jetzt noch alles nach Plan fertig erzählt werden soll, und damit wirds fad. </div>
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Kims frühere Filme empfand ich als deutlich radikaler, obwohl man es wahrscheinlich umgekehrt sehen könnte - möglicherweise ein Gewöhnungseffekt an das Kino eines einst unglaublich aufregenden Regisseurs, der mittlerweile sowas wie (buddhistisch-)kurzweilige Leid-sploitation-Fließware zu drehen scheint - mal sehen, was noch kommt. </div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-92104302939998967212014-02-06T23:08:00.002+01:002014-02-09T22:13:24.857+01:00All is lost (J.C. Chandor) 8,5<div style="text-align: justify;">
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<a href="http://4.bp.blogspot.com/-o9sr9Do-8P8/UvfvbdUjpYI/AAAAAAAAAFw/uhU2MHkv3X0/s1600/all_is_lost.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-o9sr9Do-8P8/UvfvbdUjpYI/AAAAAAAAAFw/uhU2MHkv3X0/s1600/all_is_lost.jpg" height="320" width="215" /></a></div>
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Schiffbruch, diesmal ohne Tiger. Nach dem feinen Großensemblefilm <a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2012/02/margin-call-jc-chandor-825.html" target="_blank">Margin Call</a> dreht sich Regiehoffnung Chandor um 180 Grad und dreht einen zweistündigen Film über einen Mann auf einem kaputten Segelboot. Es gibt keine Rückblenden, keine Visionen, es ist möglicherweise die konsequenteste, reduzierteste One Man Show der Filmgeschichte (zum Vergleich sei übrigens der völlig unterschiedliche, aber ebenfalls famose Überlebensfilm <a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2011/04/127-hours-danny-boyle-855.html" target="_blank">127 Hours</a> von Danny Boyle nochmal empfohlen!).</div>
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Die “quasi-dokumentarische” und doch filmisch ungemein elegante Regie paart sich perfekt mit der stoischen Art von Redford, der, wie ich nach dem Film recherchiert habe, eh nie wirklich weg war, jedoch gefühlt das erste Mal seit Ewigkeiten wieder in etwas Aufregendem im Kino zu sehen ist. “All is lost” gelingt das Kunststück zwei Stunden lang ohne Überdramatisierung (wie zuletzt im eh auch superen <b>Gravity</b>) und lakonisch von einem schier aussichtslosen Überlebenskampf zu erzählen (inklusive sehr netten Einfällen zu möglicher Rettung und dem Fischfang) – der Schwenk auf die erste sich anbahnende Gewitterfront etwa ist herrlich trocken. </div>
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Ein Film, bei dem man sowohl mit <i>our man</i> mitfiebern kann, oder aber auch darauf <i>hoffen</i>, dass er seinem Titel und seinem Konzept bis zum Ende treu bleibt – wie Chandor dieses Dilemma löst, ist ein stilvoller Schlusspunkt eines wie aus aller Zeit gefallenen “Abenteuerfilms”. Die Spannung auf das nächste Chandor-Werk ist groß.</div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-68875923538377750032014-01-20T22:15:00.001+01:002014-01-21T01:20:18.912+01:00Das Filmjahr 2013<div style="text-align: justify;">
Die fast unter Null gefallene Aktivität in diesem Blog hat nichts mit einer gesunkenen Filmleidenschaft zu tun, sondern mit einigen anderen, schönen, Lebensumständen <i>(allen voran der kleine Kasperl, der seit 8 Monaten zuhause herumliegt- und jetzt auch turnt; aber auch Schach, Arbeit und eine gewisse Müdigkeit überhaupt Dinge zu notieren oder gar zu veröffentlichen)</i>.</div>
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Dennoch liebe ich das Kino wie eh und je, und stürze mich sehr gerne in das aktuelle Filmgeschehen (was leider auch die vielen Schätze aus der Vergangenheit viel zu kurz kommen lässt).</div>
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Ca. 110 Werke aus dem aktuellen Jahrgang (Kino, Heimkino, TV und Viennale) habe ich mir angesehen, und dabei versucht, alles mitzunehmen, was FilmemacherInnen, denen ich sozusagen 'folge' betrifft, aber auch alles, was Filmfreunde in meinem Umkreis oder diverse Festivaljuries begeistert hat. Wirklich ALLES zu sehen, ist nach wie vor utopisch (so habe ich es z.B. bei der Viennale wieder nicht zu Lav Diaz geschafft - hat hauptsächlich jedoch mit meiner Wirbelsäule zu tun; und den neuen Film von Tsai Ming-Liang habe ich tatsächlich verschlafen!), aber es ist mir doch gelungen, alles, was mir relevant schien (und was veröffentlicht wurde) zu sehen.</div>
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Dabei kam es im Zuge eines wahren Marathons in den letzten beiden
Monaten aber auch zu dem einen oder anderen Abbruch, siehe unten.</div>
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Dass es dabei Sinn macht, sich nicht ausschließlich auf das zu konzentrieren, was "ins Kino kommt" (einschließlich der kleinen Programmkinos!), sondern auch am Heimkinomarkt nach spannenden Werken Auuschau zu halten, zeigt, dass 3 Filme meiner Top 10, und immerhin noch 6 aus 29 nicht mal hier in Wien gelaufen sind...in anderen Regionen sähe diese Bilanz natürlich noch viel finsterer aus.</div>
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Hier nun alle meine persönlichen Filmhighlights des Jahres 2013, jeweils mit kurzem Text. Könnte sein, dass zu den einzelnen Filmen gar keine eigenen Einträge mehr folgen..das wird sich noch zeigen.</div>
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<span style="font-size: large;"><b>1. L'image manquante/<span style="font-size: small;">The Missing Picture/Das fehlende Bild</span> (Rithy Panh)</b></span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-BndED1-lkxs/Ut2KXIGaK7I/AAAAAAAAAEU/3EPdXP2Kv54/s1600/image+manquante.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-BndED1-lkxs/Ut2KXIGaK7I/AAAAAAAAAEU/3EPdXP2Kv54/s1600/image+manquante.jpg" height="200" width="141" /></a></div>
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“Sometimes, silence is a scream”, das direkte Zitat beschreibt diesen unglaublichen Film am besten. Panh macht seit vielen Jahren verschiedene Filme über das Regime der Roten Khmer in Kambodscha, dessen Greuel er als Kind überlebte; mit diesem hier ist ihm ein Werk von universaler Größe gelungen, das mich umgehauen hat wie die Wellen, die manchmal direkt auf die Kamera einschlagen – der Rest dieser sensiblen Aufbereitung eines Genozids ist von so einer sanften Klarheit, wie ich sie in der Form noch nie erlebt habe. Besonders schön ist übrigens die Stimme des Erzählers (im französischen Original). <b>10/10</b></div>
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<span style="font-size: large;"><b>2. Csak a szél/<span style="font-size: small;">Just the Wind</span> (Bence Fliegauf)</b></span><br />
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<span style="font-size: large;"><b><a href="http://1.bp.blogspot.com/-vlfohGP9P6I/Ut2MmjEXEqI/AAAAAAAAAEg/iEEO15ivNF0/s1600/csak-a-szel_poszter.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-vlfohGP9P6I/Ut2MmjEXEqI/AAAAAAAAAEg/iEEO15ivNF0/s1600/csak-a-szel_poszter.jpg" height="200" width="141" /></a></b></span></div>
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Ein “sozial-authentisches” Werk, dessen beklemmende Kraft sich erst mit der Zeit immer mehr erschließt – ein Tag im Leben einer Roma-Familie, in einem lebensfeindlichen, rassistisch-aggressiven Umfeld. Ein fiebriger Film, aus dem die Poesie eines Lebensentwurfes ebenso sprechen wie Trauer, Wut und Angst. <b>9,1</b></div>
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<br />
<span style="font-size: large;"><b>3. Ernest et Célestine (Stéphane Aubier, Vincent Patar & Benjamin Renner)</b></span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-J3LP3fbHcqM/Ut2MvjTWqrI/AAAAAAAAAEo/kvAmwE0RJ7o/s1600/ernest-et-celestine.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-J3LP3fbHcqM/Ut2MvjTWqrI/AAAAAAAAAEo/kvAmwE0RJ7o/s1600/ernest-et-celestine.jpg" height="200" width="146" /></a></div>
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Kleines Trickfilmwunder nach französischen Kinderbüchern, u.a. von den Machern des irren Gewusels “Panique au village”. Hier finden sie in der Ruhe die Kraft – und dennoch ist diese Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft schräg und die Settings von eher düsterem Charme – ein verschmitzt liebevolles Vergnügen. <b>9,0</b></div>
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<span style="font-size: large;"><b>4. Poziția copilului/<span style="font-size: small;">Child's Pose/"Mutter und Sohn"</span> (Calin Peter Netzer)</b></span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-size: large;"><b><a href="http://2.bp.blogspot.com/-JKp9GsXpeKU/Ut2M990fI5I/AAAAAAAAAEw/XgMNJgAWKw0/s1600/Child%27s+Pose+Poster.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-JKp9GsXpeKU/Ut2M990fI5I/AAAAAAAAAEw/XgMNJgAWKw0/s1600/Child's+Pose+Poster.jpg" height="200" width="143" /></a></b></span></div>
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Verdienter Berlinale-Sieger, ein weiterer exzellenter Vertreter der großartigen neuen rumänischen Welle rauer Sozialdramen ("4 Monate 3 Wochen 2 Tage"; "Police, adjective"). Seine enorme Kraft entwickelt der Film in den allerletzten Minuten – Intensität einer Abbitte, wie ich sie so erdrückend noch nie gesehen habe. <b>8,9</b></div>
<br />
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<span style="font-size: large;"><b>5. Sickfuckpeople (Juri Rechinsky)</b></span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-xBfMvnv-te8/Ut2NE2PUZcI/AAAAAAAAAE8/FjI6yBVY5hg/s1600/sickfuck.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-xBfMvnv-te8/Ut2NE2PUZcI/AAAAAAAAAE8/FjI6yBVY5hg/s1600/sickfuck.jpg" height="200" width="140" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
Vielleicht die größte Überraschung – eine Doku, die in der ersten Viertelstunde nicht weniger als die Hölle auf Erden abzubilden versucht. Jugendliche Wohnungslose Drogensüchtige, die im ukrainischen Winter in einem dreckigen Kellerloch hausen und sich Heroin(?) spritzen. Zum Glück öffnet sich der Film danach etwas, und lässt den Zuschauer ein bisschen atmen – es bleibt jedoch ein höchst unangenehmes, völlig ungeschöntes, nicht wertendes Bild von 'dahinvegetierenden' sozialen Außenseitern. <b>8,9</b></div>
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>6. The Impossible (Juan Antonio Bayona)</b></span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-3TNQqm9F-oI/Ut2NSa9sO9I/AAAAAAAAAFA/h4MF8aLVacY/s1600/impossible.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-3TNQqm9F-oI/Ut2NSa9sO9I/AAAAAAAAAFA/h4MF8aLVacY/s1600/impossible.jpg" height="200" width="147" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
Ein Hollywood Drama über die Tsunami-Katastrophe..der Film wurde auch kritisiert, jedoch haben mich diese Kritikpunkte nicht überzeugt – im Kinosaal hat es mich eh so mitgerissen, dass am Ende alle Barrieren brachen. Ein wuchtiges emotionales Drama, das natürlich etwas nahe am Kitsch, aber vielleicht gerade deshalb so berührend ist. <b>8,8</b></div>
<br />
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<span style="font-size: large;"><b>7. The Master (Paul Thomas Anderson)</b></span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-wZ20K3BAwvY/Ut2NZj_ObmI/AAAAAAAAAFI/CWO9vzCb_H8/s1600/master.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-wZ20K3BAwvY/Ut2NZj_ObmI/AAAAAAAAAFI/CWO9vzCb_H8/s1600/master.jpg" height="200" width="142" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
Vielleicht der am schwierigsten zugängliche Film des großen PTA – und keiner, den man leicht ins Herz schließen kann, der einen wenig zu Jubelstürmen veranlasst. Jedoch einer, dessen Regie, Kamera und Schauspiel von Anfang bis Ende Phänomenales liefern, und dessen Drama der Abgründe trotz aller Sperrigkeit (und wie es manche wohl Bemühtheit nennen) nachwirkt. <b>8,8</b></div>
<br />
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<span style="font-size: large;"><b>8. Wuthering Heights (Andrea Arnold)</b></span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-jfWfIytQUK8/Ut2NfJUnORI/AAAAAAAAAFQ/eyKFCANPO7g/s1600/wuthering.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-jfWfIytQUK8/Ut2NfJUnORI/AAAAAAAAAFQ/eyKFCANPO7g/s1600/wuthering.jpg" height="200" width="135" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
Unabhängig von der berühmten Vorlage und deren zig Verfilmungen (kenne weder das eine noch die anderen), ein fantastischer Film – Arnold, die nach 2 rauen Filmen aus der Gegenwart auch das historische Setting perfekt nutzt, zählt zu den aufregendsten Filmemacherinnen dieser Tage. Die Kamera ist so nah dran an allem, den Stimmungen, dem Wind, den Haaren, der Leidenschaft. Die erste Hälfte des Films ist mega. Danach flaut es etwas ab (und dabei wurde noch nicht mal der ganze Roman verfilmt); reicht dennoch für ein absolutes Highlight. <b>8,75</b></div>
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>9. Before Midnight (Richard Linklater)</b></span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-eQ5dTKB5IHo/Ut2NkOvQKlI/AAAAAAAAAFY/VPsvzL9O2ac/s1600/before+midnight.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-eQ5dTKB5IHo/Ut2NkOvQKlI/AAAAAAAAAFY/VPsvzL9O2ac/s1600/before+midnight.jpg" height="200" width="133" /></a></div>
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Unterschied zu Platz 8: hier ist die erste Hälfte des Films die magere. Nach dem grandiosen zweiten Teil dachte ich nicht, dass noch viel kommen kann, und man muß manch seichte Gespräche erstmal aussitzen, bevor es dann zu einem dermaßen intensiven Redegefecht kommt, das sowohl großen Spaß macht, aber auch jedem Menschen in einer Liebesbeziehung ein bisschen Angst machen kann – auch wenn vieles an den “Künstler-Charakteren” überdreht ist, steckt da sehr viel an Bitterkeit und Lebensweisheit drin. <b>8,75</b></div>
<br />
<br />
<span style="font-size: large;"><b>10. Laurence anyways (Xavier Dolan)</b></span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-NFKq5u-8HzA/Ut2NpQjgZgI/AAAAAAAAAFg/q9R-lMI0CXM/s1600/laurence.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-NFKq5u-8HzA/Ut2NpQjgZgI/AAAAAAAAAFg/q9R-lMI0CXM/s1600/laurence.jpg" height="200" width="135" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
Das Wunderkind Dolan hatte ja mit “I killed my mother” ein furioses Emotionsdrama vorgelegt, der Nachfolger “Les amours imaginaires” war sehr kurzweiliges, buntes, überdrehtes Kino ohne viel Tiefgang. Etwas überraschend nun ein fast dreistündiges, visuell völlig anderes als seine beiden Vorgänger, total zurückgefahrenes Werk über einen Mann, der zur Frau wird. Mit aller Schrillheit, die schwule und queere Szenen oft mitbringen, überzeugt der Film trotzdem als sehr geerdete Studie einer Liebe. <b>8,7</b></div>
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<b>11. Man of Steel (Zack Snyder)</b> – Gewaltiges Zerstörungskino! Viele bemängeln gerade dies, ich fand es hervorragend, vielleicht auch weil mir Superman als Charakter/Comic eh völlig hinten vorbeigeht.</div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<b>12. Revision (Philip Scheffner)</b> – sehr sperrige Konzeptdoku über die Frage, ob zwei Roma in der deutschen Provinz wirklich “unglücklich” erschossen(!) wurden; keine einfache Übung dranzubleiben (und genau das müsste man dem Regisseur ja ankreiden), aber eine enorm bedeutsame Spurensuche.</div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<b>13. Gravity (Alfonso Cuaron)</b> – Rein sinnesbezogen der Film des Jahres – was für ein Erlebnis im IMAX..die Schwächen sind eh bekannt, wenn auch für mich nicht so gravier-end. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<b>14. Prisoners (Denis Villeneuve)</b> – auch eine der größten Überraschungen; endlich mal wieder ein im klassischen Sinne spannender, englischsprachiger Thriller (und mehr noch eine ziemliche Seelenqualtour), der mich von Beginn an zu fesseln vermochte.</div>
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<br /></div>
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<b>15. "Modest Reception" (Mani Haghighi)</b> – vielleicht der vielschichtigste Film des Jahres, eine Mischung aus Satire und bitterem Drama aus dem Iran, die stets ziemlich undurchschaubar bleibt...</div>
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<br /></div>
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<b>16. Michael Kohlhaas (Arnaud des Pallières)</b> – geniale Inszenierung einer rauen Zeit, ähnlich wie Wuthering Heights, aber mit einem etwas klassischerem Verständnis von Stil und Erotik. Eine Blaupause für einen perfekten “alternativen Historien-Blockbuster”.</div>
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<br /></div>
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<b>17. Ginger & Rosa (Sally Potter)</b> – schöner, weiblicher Coming of Age Film mit bezaubernd trotziger Hauptdarstellerin</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>18. Blue Jasmine (Woody Allen)</b> – Ein Woody Allen, der lange etwas belanglos wirkt, dessen Konzept rund um den Abstieg von Jasmine/Blanchett mich aber dann doch sehr überzeugt hat.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<b>19. To the Wonder (Terrence Malick)</b> – noch besser als "Tree of Life", weil noch soghafter, und ohne das ziemlich blöde Himmel-Zeug. Ein Wunderwerk der fließenden Kamera und beeindruckenden Bilder, jedoch auf Dauer dann doch ein bisserl zu redundant um ganz vorne dabei zu sein.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>20. Spring Breakers (Harmony Korine)</b> – Ich liebe Korine, für Spring Breakers fast so viel wie für den noch radikaleren "Trash Humpers". Und dennoch muß man sagen (weil eigentlich eh alle, die Geschmack haben, ihn lieben), die ganz große Bedeutung der Räuberpistole und der teils enorm hohe Stellenwert des Films unter manch lieben Filmfereunden erschließt sich mir, vor allem aufgrund des Schlussteils, nicht.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<b>21. Paradies: Glaube (Ulrich Seidl)</b> – mein liebster Teil aus der insgesamt leider enttäuschenden Trilogie; und das obwohl ich im Vorfeld dachte, dass niemand mehr (aus Österreich) einen Film aus Österreich über die Perversion des Katholizismus braucht. Seidls perfides Spiel mit den Aspekten Christentum/Islam und Machtposition Mann/Frau hebt den Film jedoch auch abseits der oft wieder herrlichen grotesken Elemente auf eine besondere Ebene.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<b>22. Rush (Ron Howard)</b> – jede/r mochte ihn, also habe ich ihn dann doch noch geschaut – und siehe da: rockt wirklich (und alle als Ergänzung unbedingt “Talladega Nights” schauen!).</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<b>23. The Heat (Paul Feig)</b> – köstlicher Klamauk und endlich mal wieder ein durchgehend unterhaltsamer (weiblicher) "Buddy-Film", da braucht man nicht viele Worte verlieren.</div>
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<br /></div>
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<b>24. L'exercice de l'état (Pierre Schöller)</b> – könnte eigentlich noch weiter oben stehen, ein sehr anregender, intelligenter, ganz eigener Politthriller.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<b>25. Inside Llewyn Davis (Joel & Ethan Coen)</b> – Fraglich, ob dieser Film auf so eine Liste muß, aber ich mag diese Musik und den damit verbundenen entspannten Stil des Films. Nur der Teil mit John Goodman war witzlos.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<b>26. Meine keine Familie (Paul-Julien Robert)</b> – Persönliche Doku über traumatisierende Kindheitserlebnisse in der vermeintlich “freien” Mühlkommune.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<b>27. Der Papst ist kein Jeansboy (Sobo Swobodnik)</b> – Das Leben des mittlerweile von Schlaganfällen gezeichneten Hermes Phettberg. Ein oft unangenehm intimer, aber auch anregender Film über Schwulenpornos, die schönen Künste und den tristen Alltag eines Unangepassten in Wien – bizarr, wenn der Mann, dessen intimes Porträt man auf der Leinwand sieht, im Kino schräg hinter einem sitzt, und sich dann persönlich von allen verabschiedet, weil er zum Bus muß!</div>
<div style="text-align: justify;">
<b><br /></b></div>
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<b>28. Pardé/Closed Curtain (Jafar Panahi)</b> – eigentlich hat Panahi mit seinem fantastischen “dies ist kein Film” schon alles über die grauenvolle Absurdität seines Berufsverbots gesagt, dieser Nachfolger ist jedoch ein weiterer spannender Beitrag in Punkto Kino/Zensur/Regime.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<b>29. Redemption (Miguel Gomes)</b> – "Tabu" von Gomes war ein Kritikerliebling letztes Jahr, den ich leicht überbewertet fand, dieser ca. 40 minütige, hoch kunstvolle (also auch etwas anstrengende) Essay ist tatsächlich etwas Besonderes.</div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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Und sonst?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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Viele weitere gute Filme, die ich hier nicht aufzähle, und die man eh in meiner Übersicht nachlesen kann - <a href="http://rateyourmusic.com/list/PaulHasenbein/best_films_2013/2/" target="_blank">hier</a>. </div>
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<br /></div>
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Die großen Überschätzten des Jahres sind sicher “Django Unchained” (gute Unterhaltung auf hohem Niveau, aber oft wie ein Basterds 2.0, und es bleibt halt postmoderne Gaudi, bei der man achselzuckender als bei so manch anderem Film aus dem Kino geht) und der entsetzlich öde Steriloschmarrn “Only God forgives”.</div>
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Sehr enttäuschend waren leider auch Boyles “Trance” (90 Minuten 'B-Movie-Stimmung'), und Ozons blutleerer “Jeune et jolie”. Auch die neuen Filme von Lee Daniels, Kim Ki-Duk, Mia Hansen-Love und Brillante Mendoza waren weniger aufregend als sonst, wenn auch noch okay.</div>
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Das Phänomen “Universal Soldier: Day of Reckoning” war immerhin der erste 3D Film, den ich mir am Fernseher zuhause angesehen habe (und der Beginn war tatsächlich eindrucksvoll), aber letztendlich wieder nur das Übliche.</div>
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Und dann gab es noch ein paar beliebte Filme, die ich mir nicht zu Ende ansah, weil sie mir zu blöd, zu hohl, zu durchschnittlich erschienen: "Pain & Gain", "La grande bellezza", "Frances Ha" z.B. Bei "Todo todo teros" (Viennale) bin ich sogar zum ersten Mal in meinem Leben aus dem Kino gegangen - es tat zugegeben aufgrund der Belanglosigkeiten auf der Leinwand weniger weh, als ich dachte.</div>
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Und von den schlechtesten und nervigsten Werken, die ich bis zum Ende durchhielt, habt Ihr vermutlich zurecht noch nie gehört: <a href="http://vimeo.com/68038209" target="_blank">"Qvid Tvm"</a> und <a href="http://www.osomeafuria.com/films/3/56/" target="_blank">"Jewels"</a>. </div>
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<b>Auf ein tolles Filmjahr 2014!</b></div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-9722003495976747172013-12-20T22:47:00.001+01:002013-12-20T22:47:38.312+01:00A Torinói Loi (Béla Tarr) 6,7<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-6MDj-SwAflI/UrS6ZOnkANI/AAAAAAAAAEE/DX-kCUZxQpU/s1600/The_Turin_Horse_poster.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://2.bp.blogspot.com/-6MDj-SwAflI/UrS6ZOnkANI/AAAAAAAAAEE/DX-kCUZxQpU/s320/The_Turin_Horse_poster.jpg" width="223" /></a></div>
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<b>Das Turiner Pferd</b>: In diesem, von Koryphäen wie Hoberman, Rosenbaum und co sehr gut bewerteten Film von Béla Tarr spürt man ständig den Willen, klassisches, strenges, düsteres, bedeutendes europäisches Autorenkino zu schaffen wie damals bei Dreyer, Bergman oder Tarkovsky.</div>
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Und Tarr ist natürlich einer, der diese Schule sehr gut beherrscht. Sein letzter Film solle dies sein, habe ich vorher gelesen und lange musste man in Wien warten, bis der Film in einem Kinosaal gezeigt wurde <i>(Dank geht hier an die „profil series“-Reihe von Stefan Grissemann, der der Kinolandschaft inklusive sonst so verlässlicher Viennale aushalf, und zumindest eine Vorstellung ermöglichte)</i>. So ging ich also auch als jemand, dem weder die <b>"Werckmeisterschen Harmonien"</b> noch <a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2011/09/man-from-london-bela-tarr-671.html" target="_blank">The Man from London</a> trotz der großartigen Schwarzweißbilder die Welt bedeuten, sehr gespannt in diese Vorstellung.</div>
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Der Film selbst ist von der ersten Sekunde an faszinierend; die edlen Bilder, die Musik, das grandiose Setting: das Pferd, der alte Bauer und die junge Frau in der von düsterer, stürmischer Natur umgebenen Hütte. Einfaches Leben wird hier auf das Minimum heruntergebrochen; jeden Tag gibt es genau eine Kartoffel zu essen, gesprochen wird immerhin sogar etwas, aber es sind nur kurze, knappe Sätze, aus denen längst jede Lebensfreude gewichen, jedes Interesse an Kommunikation erloschen ist.</div>
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Selbstverständlich ist so etwas zweieinhalb Stunden lang Anstrengung pur und nur punktuell so etwas wie unterhaltsam. Doch man harrt und blickt, von Tarrs Meisterschaft katalysiert, stets gespannt auf die Leinwand, ähnlich wie es auch die beiden armen Seelen nach dem Essen tun, wenn sie sich ans Fenster setzen und das Schauspiel des apokalyptischen Windes begutachten.</div>
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Tarr holt aus seinem reduktionistischen Ansatz Einiges heraus, er wechselt jeden gezeigten Tag die Kameraperspektiven, studiert sein Vater-Tochter-Paar und die Hütte. Und das Pferd. Zwei Besuche bringen etwas Leben in die Bude, und ähnlich wie die armen Menschen den täglichen Kartoffel versucht man so etwas wie Bedeutung zu all diesen kunstvollen Bildern der Tristesse aufzusaugen.</div>
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<i>Gegen Ende erlischt dann das Licht; Bela Tarr erklärt im erlebenswerten Q&A danach, der Film sei eine Anti-Genesis (neben allerlei betont eigenbrötlerischem, aber vermutlich ironischem „film is just stupid pictures“ Gebrabbel), was durchaus interessant scheint, wenn man darüber nachdenkt. Irgendwo habe ich nach dem Film gelesen „so lässt man im Kino die Erde untergehen, Lars von Trier“. Tarr findet aber nur teilweise den eindrucksvolleren Zugang, das Ende des auch nicht idealen Melancholia war dann doch unheimlicher und intensiver. Tarr findet ein grenzgenial subtiles Ende für seinen Film, dennoch ist sein Kino enorm anstrengend. In diesem anstrengenden das Geniale für sich zu entdecken rechtfertigt jede Sitzfleisch-Qual; leider habe ich es im Werk von Tarr auch nach dem dritten Film noch nicht entdeckt. Vielleicht macht er aber auch ein eher gestriges Kino, eines das selbst ausstirbt oder schon ausgestorben ist. Die angesprochenen Dreyer, Bergman und Tarkovsky scheinen mir inhaltlich dem eigenwilligen Ungarn jedenfalls doch um das entscheidende Körnchen der zu Geiste und Herzen gehenden Filmphilosophie voraus gewesen zu sein.</i></div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-59690669278484052992013-11-26T20:01:00.003+01:002013-11-26T20:03:41.297+01:00Kill List (Ben Wheatley) 3,8<div style="text-align: justify;">
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<a href="http://anythinghorror.files.wordpress.com/2011/12/kill-list-poster.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://anythinghorror.files.wordpress.com/2011/12/kill-list-poster.jpg" width="216" /></a></div>
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Okay, der Film schlägt Haken, beginnt als irres Psychodrama, eigentlich bleibt er das auch, alles soweit doch ganz toll. Ton und Bilder künden herrlich unheilvoll Düsteres an...</div>
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Auf der anderen Seite sind da zwei ziemlich nervige Protagonisten; schaut man den Film im Original, ist es ohnehin unmöglich mehr als nur 5% vom Genuschel zu verstehen <i>(sehe ich mit "Weekend" und "Kill List" tatsächlich jetzt erst die ersten Mumblecore Filme? und das noch dazu aus England...)</i></div>
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Ist der Film möglicherweise humorvoller als ich es mitbekommen habe?</div>
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Kill List strahlt auf seine eigene Weise durchaus Faszination aus, und Wheatley zeigt großartige Ansätze für Kino der höchsten Beunruhigung, doch zum Abschluss wird ein Twist präsentiert, der, selbst wenn nicht einmal von <a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2012/04/srpski-film-srdjan-spasojevic-6xxx.html" target="_blank">hier (nur ganz Mutige klicken jetzt hier drauf!)</a> geklaut, doch im Gegensatz zu diesem anderen Film völlig nichtssagend bleibt. Während dort nämlich <span style="color: #f4cccc;">wirklich eine Familie und ein Mensch, ja, ein ganzes Volk völlig zugrunde gerichtet werden, und das Publikum hart mitgenommen wurde, </span>wirkt Kill List immer nur wie ein cleveres, zynisches Spiel. Das auch an und für sich ganz gut funktioniert. Zugleich bleibt es aber völlig leer - ein stark überschätzter Reißer.</div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-14259513189712904162013-11-15T16:53:00.002+01:002013-11-15T16:55:38.581+01:00Paradies - Hoffnung (Ulrich Seidl) 5,7<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-t7XMXGfLcRg/UcXXIIR-XSI/AAAAAAAACcw/siIImPw110c/s1600/Paradies_Hoffnung+Poster.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://1.bp.blogspot.com/-t7XMXGfLcRg/UcXXIIR-XSI/AAAAAAAACcw/siIImPw110c/s320/Paradies_Hoffnung+Poster.jpg" width="226" /></a></div>
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Zum Abschluß geht ein wenig die Puste aus...<i>Hoffnung</i> erschöpft sich in wenigen, wenig originellen Totalen eines Pseudodrills von übergewichtigen Jugendlichen, deren überschaubare komische Wirkung auch in einem Trailer oder besser vielleicht in einem gesamten Paradies Film als Nebenschauplatz gereicht hätte.</div>
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Das eigentlich einzige Plus dieses Teils ist die Besinnung auf das ruhige, das antisensationalistische der Geschichte um die junge (<i>schön: in aller pubertären Unsicherheit selbstbewusst gezeichnete</i>) Melanie, die sich in einen mittelalten, leicht entrückten Arzt verliebt...dieser könnte eine sehr interessante Figur sein, wenn er nicht zu vage bliebe...(was andererseits wohl auch Seidls volle Absicht war.)</div>
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Reduktion nicht nur auf stilistischer Ebene fällt einem zum Trilogieschluß ein, neben den Mädchen spielen nur zwei Männer und eine Trainerin...die Szenen mit dem drolligen Turnaufseher wirken wie eine halbgare Reminiszenz an <span style="color: red;">Full Metal Jacket</span>. Seidl hat hier sicher das komische Potential und den „tragischen Clown“-Anteil seines Aufsehers erkannt, aber wie ich schon bei <a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2013/11/paradies-liebe-ulrich-seidl-74.html" target="_blank"><i>Liebe</i></a> schrieb, ist auch nach dem dritten Film in kurzer Zeit jeglicher Schock, jegliche Brisanz aus Seidls typischen Totalen gewichen...</div>
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Sicher ist <i>Hoffnung</i> ein Versuch, einen zärtlichen Blick auf Teenagergefühle zu werfen (und gleichzeitig auch mit Blicken auf und der Abscheu und Vorverurteilung von möglichen „Triebtätern“ zu spielen), aber das hat alles nichts mehr mit der enormen Wucht von Seidls Prä-Paradies Filmen zu tun. </div>
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Natürlich ist es fragwürdig, die Meisterwerke eines Filmemachers gegen seine anderen Werke auszuspielen, dennoch muß man auch das etwas manische Aufblasen eines ursprünglichen Films zu dreien skeptisch beleuchten; jedenfalls bleibt bei zwei Drittel der Paradies Trilogie ein fader Geschmack, während immerhin <i><a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2013/11/paradies-glaube-ulrich-seidl-83.html" target="_blank">Glaube</a></i> voll überzeugen konnte.</div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-4437514153579823502013-11-12T20:28:00.000+01:002013-11-12T20:28:27.334+01:00Paradies - Glaube (Ulrich Seidl) 8,3<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.skip.at/media/_versions/filme/16666/plakati_zoom.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://www.skip.at/media/_versions/filme/16666/plakati_zoom.jpg" width="225" /></a></div>
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<br />
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;"><a href="http://rateyourmusic.com/list/PaulHasenbein/best_films_2013/" target="_blank">best of 2013 </a></span></div>
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funktioniert als eigenständiger Film wieder deutlich besser als der zuerst angelaufene <i><a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2013/11/paradies-liebe-ulrich-seidl-74.html" target="_blank">Liebe</a></i> und zeigt auch, dass es Seidl immer noch kann; und auch wenn das Thema des Extrem-katholizismus mit Abgründen bereits abgenützt scheint (zumindest in Österreich resp. katholisch geprägten Film-Ländern scheint mir das so), Seidl gelingt, obwohl er eigentlich das macht, was er immer macht, diesmal wieder ein Film von Bedeutung.</div>
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Der Dialog oder Kampf der Religionen wird hier schlitzohrig auf die Mann-Frau/Täter-Opfer Ebene transferiert und öfter subtil gebrochen...und, was fast wichtiger ist, der Film ist intensiv gespielt, bietet eine Reihe unvergesslicher Szenen, ist kammerspielartig und in den besten Phasen hoch beklemmend. Man kann es schon vorwegnehmen, <i>Glaube</i> ist der einzige Film aus Seidls Trilogie, der voll überzeugen kann.</div>
<br />Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-42528278892636024422013-11-11T20:24:00.001+01:002013-11-11T20:24:22.715+01:00Paradies - Liebe (Ulrich Seidl) 7,4<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.filmplakaten.de/posters/paradies-liebe-filmplakaten-hd-margarethe-tiesel-peter-kazungu-inge-maux.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://www.filmplakaten.de/posters/paradies-liebe-filmplakaten-hd-margarethe-tiesel-peter-kazungu-inge-maux.jpg" width="213" /></a></div>
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Nach dem ultimativen Meisterwerk <a href="http://www.ofdb.de/review/112197,269214,Import-Export" target="_blank">Import Export</a> hat sich Ulrich Seidl lange Zeit gelassen und an einem Megaprojekt gearbeitet, einem Werk über drei miteinander verwandte Frauen (genauer gesagt, zwei Frauen und ein Mädchen), die jeweils ihren eigenen (Leidens?)Weg gehen und dabei offensichtlich das Paradies suchen..</div>
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Nachdem Seidl gemerkt hat, dass dieses Werk ausufern würde, hat er sich entschlossen, drei separate Filme daraus zu machen, die innerhalb äußerst kurzer Zeit veröffentlicht werden. Unter anderem hat ihm das den Rekord eingebracht, mit drei Filmen in den direkt aufeinanderfolgenden Wettbewerben der drei A-Festivals Cannes, Venedig und Berlin vertreten zu sein. Ob es wirklich drei komplette Filme gebraucht hat, oder dieses Projekt ein bisschen die Stellung eines herausragenden Filmautors ins Wackeln bringt, muß sich nun zeigen (um es vorwegzunehmen, ist Seidls Entscheidung <span style="color: #f4cccc;">nicht völlig aufgegangen</span>).</div>
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Im ersten Film der Trilogie geht es um die Liebe und die verzweifelte Suche nach ihr. Theresa, die in einem Autodrom arbeitet <i>(in dem zu Beginn eine Gruppe geistig behinderter Menschen ihren Spaß haben – in der knallharten Konfrontation des Publikums, „Lachen und/oder sich sehr unwohl fühlen“, eine Parade-Szene für das Werk Seidls)</i>, verabschiedet sich von ihrer Tochter (die Hauptperson des dritten Films <i>Hoffnung</i>), die sie zu ihrer Schwester gebracht hat (Hauptperson des zweiten Teils <i>Glaube</i>) Richtung Kenia, wo bereits Freundin Inge wartet, die die schwarzen Beachboys dort zum Ablecken und Reinbeißen findet.</div>
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Seidl scheint in der ersten Hälfte seines Films noch mehr in die Groteske zu wollen, als in vorherigen Werken wie <b>Hundstage</b>. Und die absurden Tableaus in dieser Phase sind auch höchst komisch, zumindest wenn man sich auch traut, bei diesen irritierenden Momenten, die das Geschäft der Sexarbeit fern vom „bürgerlichen“ Europa sowie Geschlechterverhältnisse karikieren, im Kino zu lachen.</div>
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<br /></div>
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Das, was Seidl will, ist immer noch sehr gut und sehr richtig, sein Stil und seine Herangehensweise unnachahmlich, aber sein Kino wirkt auch langsam erschöpft; vor allem dieser Film, je weiter er fortschreitet. Am deutlichsten macht das auch die Orgie am Ende – hier glaubt man sich teilweise schon in einem Larry Clark Film; während Seidl z.B. die unerträglich tragische Intensität einer ähnlichen Szene bei "Import Export" nicht wieder erreicht.</div>
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Der Ausklang des Films ist dennoch gut gelungen: der nüchterne Blick auf das vermeintliche Paradies, auf eine Welt, die von Machtverhältnissen dominiert und für immer geprägt ist...sie sind hier umgedreht im Sinne von ausgebeuteter Mann – ausbeutende Frau, nicht jedoch das Verhältnis weiß-schwarz... </div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com6tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-90294420046324116422013-11-07T21:11:00.000+01:002013-11-07T21:11:54.536+01:00Livide (Alexandre Bustillo & Julien Maury) 8,25<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.slashingthrough.com/images/news/Livide-Poster-1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://www.slashingthrough.com/images/news/Livide-Poster-1.jpg" width="240" /></a></div>
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<a href="http://rateyourmusic.com/list/PaulHasenbein/best_films_2012/" target="_blank"><span style="font-size: x-small;">best of 2012 </span></a></div>
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"À l'interieur" habe ich nie gesehen, bei "Livide" hatte ich höchstens die Hoffnung, mal wieder einen recht netten Horror-Film zu sehen. An die außergewöhnliche Qualität von französischen Werken wie <a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2010/03/vinyan-fabrice-du-welz-832.html" target="_blank">Vinyan von Fabrice du Welz</a> oder "Martyrs" von Pascal Laugier hatte ich gar nie gedacht, am Ende wird die aber mit dieser wahnwitzigen, zauberhaften Surrealhorror-Fantasie fast erreicht.</div>
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Die Stimmung sehr creepy, die Ausstattung einfallsreich entrückt, diese alte Frau mit der Gasmaske...eine Stunde lang wird an der Spannungsschraube gedreht, zunächst noch wenig besonders, doch kurz bevor das Grauen im Haus dann endlich losbricht, ist es schon enorm spannend. <i>(Ich muß in solchen Momenten gebetsmühlenartig wiedergeben, 'so etwas wie Blair Witch Project kommt natürlich nie wieder', aber das hier kommt in punkto Beklemmung und Intensität zumindest in die Nähe). </i></div>
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Irgendwann muss natürlich dann doch der/die erste dran glauben, und man kennt nun „das Böse“. Damit hätte man sich von der letzten halben Stunde nicht mehr allzu viel erwarten können, doch was dort passiert, ist eine seltene Poesie des Grauens, von einer Fantasie und einer Lust am Haken schlagen und von einer Freude, Bilder von „entrückter Schönheit“ sprechen zu lassen durchzogen, dass man Livide tatsächlich zu den absoluten Highlights zählen kann.</div>
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Am Ende dreht der Gaul schon ordentlich durch, aber solange man den Film nicht streng analytisch, sondern mit einem Herz für (manchmal auch an düstere Videoclips erinnernde) Ästhetik schaut, ist das alles kein Problem. Frankreich bleibt wohl das Land der Wahl für Horrorfilme derzeit, hoffentlich reißt diese kreative Energie nicht so bald ab.</div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-88088371937368169722013-11-05T19:44:00.005+01:002013-11-05T19:44:51.818+01:00Tabu (Miguel Gomes) 7,9<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.thereelbits.com/wp-content/uploads/2012/08/Tabu-Poster.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://www.thereelbits.com/wp-content/uploads/2012/08/Tabu-Poster.jpg" width="224" /></a></div>
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Wie es ab und zu so passiert, können die sehr hohen Erwartungen nicht ganz erfüllt und das extreme Lob in großen Teilen der cinephilen Szene nicht ganz nachvollzogen werden; der erste Teil des ungewöhnlichen Films ist edel gefilmt und okay, aber nicht das erhoffte cineastische Wunderwerk. Erst im zweiten Teil entfaltet sich eine besondere, meisterhafte Magie, Leidenschaft und tragische Liebe werden dem Kino angemessen eingefangen. Pech vielleicht, dass diese Geschichte in den über 100 Kinojahren halt auch schon oft erzählt wurde. </div>
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Natürlich kommt es eher auf das Wie an, aber die Form allein ist im Kino auch zu wenig. Der Film ist zwar deutlich besser (weil mit viel mehr eigener Vision, zum Beispiel dem subtilen Verarbeiten von Kolonialverbrechen) als die vorherige große Stummfilmära-Hommage <a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2012/08/the-artist-michel-hazanivicius-630.html" target="_blank">The Artist</a>, doch die Tatsache allein, dass jemand einen Film im Geiste des Stummfilms macht <i>(und auf Murnaus gleichnamiges Werk verweist, der genaue Link dazu wurde mir nicht so bewusst)</i>, ist in meinen Augen noch kein Kriterium für „überragend“.</div>
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Vielmehr sind es einzelne Momente und das eigensinnige Arrangement der stummen Szenen mit Ton-Hintergrund, und auch der schöne Musik-Einsatz von Gomes, die dem Film eine ganz eigene, besondere Aura verleihen...sehenswert allemal, auch wenn sich weniger Festivalgeeichte mit der Langsamkeit schwer tun werden.</div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-78230946919780954022013-11-02T12:59:00.003+01:002013-11-02T15:13:01.222+01:00Schulter an Schulter (Shaheen Dill-Riaz) 7,8<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.tvmovie.de/sites/www.tvmovie.de/files/import/images/content/2098667/schulter-an-schulter-4398306.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="111" src="http://www.tvmovie.de/sites/www.tvmovie.de/files/import/images/content/2098667/schulter-an-schulter-4398306.jpg" width="200" /></a></div>
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<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.tvmovie.de/sites/www.tvmovie.de/files/import/images/content/2098667/schulter-an-schulter-4398319.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="111" src="http://www.tvmovie.de/sites/www.tvmovie.de/files/import/images/content/2098667/schulter-an-schulter-4398319.jpg" width="200" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Shaheen Dill-Riaz ist durch seinen <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Shaheen_Dill-Riaz" target="_blank">Hintergrund</a> in der idealen Lage, für das deutschsprachige Publikum Innenansichten aus islamischen Ländern zu bringen. In <a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2010/05/koran-kinder-shaheen-dill-riaz-873.html" target="_blank">KoranKinder</a> war das so toll, dass mir dieser Film vor drei Jahren einer der liebsten war, und auch diese einstündige Fernseharbeit ist wieder sehr interessant anzusehen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es ist ein Porträt von zwei Soldaten, die auf den unterschiedlichen Seiten stehen, der deutsche und der afghanische. Es ist sehr spannend, den Leuten zuzuhören und Einblicke in den Alltag an der Front und zuhause mitzubekommen. Oft sogar belustigend, das Gefühl der Beklemmung verdrängend.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der Deutsche, ein lieblicher Bär mit drolligem Akzent und scheinbar sehr sanftem Gemüt. Beiläufig, spät im Film, spricht er dann darüber, dass er für das Richtige tötet. Zuhause wartet seine Frau, die Diaz in berührenden Szenen einfängt. </div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-30092354541322389372013-11-01T12:33:00.001+01:002013-11-01T12:33:26.585+01:00Dredd (Pete Travis) 8,2<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.filmfutter.com/wp-content/uploads/2012/08/Dredd_Poster.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://www.filmfutter.com/wp-content/uploads/2012/08/Dredd_Poster.jpg" width="216" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ein Remake von "Judge Dredd", das näher am düsteren Comic ist, so konnte man es vor dem Film aufschnappen. Nach einiger Zeit sieht man eher einen Zwilling zu <a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2013/02/serbuan-maut-gareth-evans-663.html" target="_blank">"The Raid"</a>. Doch Dredd ist deutlich unterhaltsamer, weil es auf allen Ebenen passt: Die visuelle Umsetzung ist toll, der Soundtrack treibend gut, Darsteller und Dialoge einfach auf anderem Niveau als beim actionreicheren asiatischen Hochhaus-Kampf-Fest.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Karl Urbans Mundpartie zu begutachten alleine ist so herrlich; die trockenen Sprüche und (zumindest von mir auf ironische Weise genossenen) Gesetzeshüteraspekte lassen Dredd vor allem zu einem humorvollen Highlight werden. Härte und zumindest eine wirklich famose Actionszene (die Mega-Schießerei) gibt es auch. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Slo-Mo Szenen sind an sich gar nicht so herausragend, aber wenn plötzlich hunderte Partikelchen dreidimensional durch den Saal schweben, weht auch ein genialer avantgardistischer Geist durchs Kino und durch diesen sehenswerten „Actionfilm“.. </div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-59265058747734935722013-10-13T23:04:00.001+02:002013-10-13T23:05:21.029+02:00A Última Vez Que Vi Macau (João Pedro Rodrigues & João Rui Guerra da Mata) 8,25<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.mundodocinema.pt/wp-content/uploads/2013/03/A-%C3%BAltima-vez-que-vi-Macau.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://www.mundodocinema.pt/wp-content/uploads/2013/03/A-%C3%BAltima-vez-que-vi-Macau.jpg" /></a></div>
<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<a href="http://rateyourmusic.com/list/PaulHasenbein/best_films_2012/" target="_blank"><span style="font-size: x-small;">best of 2012</span></a> </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Ein sperriger, düsterer Noir-Krimi (man sieht nie Gesichter wichtiger Figuren, von der Hauptfigur höchstens mal die Hand), zugleich ein faszinierendes Essay einer Stadt, mit Bildern von abgelegenen, interessanten Schauplätzen, Haustieren usw...</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Rodrigues (dessen letzter „To die like a man“ mich nicht ganz so begeisterte wie einige andere) und da Mata schaffen hier etwas, was mich selbst überrascht. Denn der Film ist trotz äußerst prätentiöser Attitüde stets fesselnd und hoch sympathisch. Die Stadtbilder sind nicht so elendsfad wie (manchmal) Studien bei Emigholz oder Benning, auch wenn sie ähnlich still-standbildartigen Charakter haben.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Gegen Ende, wenn man schon müde ist, packen die beiden Filmemacher plötzlich eine hypnotische Bildfolge aus, düster und melancholisch bleibt die wehmütige Geschichte bis zum Schluss. Ich bin nicht in der Lage zu beschreiben, was genau den Reiz und die Schönheit dieser Arbeit (und auch jenen von Rodrigues gar nicht so unähnlichem Kurzfilm „Manhã de Santo António“) ausmacht..es bleibt jedenfalls zu träumen von einer Kinowelt, in der solch bezaubernde, eigensinnige Juwelen nicht einfach unbemerkt untergehen...</div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-63949139257756674612013-10-08T11:07:00.004+02:002013-10-08T11:09:58.043+02:00Dans la maison (Francois Ozon) 7,9<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-uiQkQ08GFVM/UaStlafmGbI/AAAAAAAAAis/yypjqNa3DWM/s1600/dans_la_maison.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://4.bp.blogspot.com/-uiQkQ08GFVM/UaStlafmGbI/AAAAAAAAAis/yypjqNa3DWM/s320/dans_la_maison.jpg" width="239" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Surprisefilm der Viennale 2012. Plötzlich steht da: Ozon. Und man freut sich. Dann sieht es aber zunächst bloß nach sonstigem 08/15 Arthaus-Feelgood-Kino aus; bunt, mit Witzen über Lehrer und moderne Kunst.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Doch Ozon dreht ja durchgehend faszinierende Filme: hier eine beschwingte Metaerotikthrillerkomödie über Cliffhanger und Fortsetzungen: ein cleverer Schüler, der den gutmütigen Lehrer um den Finger wickelt; eine Geschichte in der Geschichte, die stilvoll und gekonnt fesselt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ozon, der Alleskönner mit Gefühl, inszeniert virtuos und oft atemberaubend, aber da ist schon auch immer der Gedanke, dass das alles etwas zu clever arrangiert ist. Die poetische Melancholie (wenn auch etwas glatt) und das wohlige Gefühl im Bauch sind aber stets so charmant eingeflochten, dass es nicht stört, von einer Art „Lehrfilm“ (über die Kraft der Geschichten) eingesponnen zu werden - nicht wenn es derart viel Spaß macht und <i>'so ziemlich alles verkörpert, was französischen Filmen oft so leicht von der Hand zu gehen scheint.'</i></div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-5442714507329932632013-09-10T01:04:00.004+02:002013-09-10T01:05:56.382+02:00Leviathan (Véréna Paravel & Lucien Castaing-Taylor) 9,4<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-LWZHqnricbg/Ui5T4elL4bI/AAAAAAAAAD0/3poB_wrolMc/s1600/Leviathan_poster.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://1.bp.blogspot.com/-LWZHqnricbg/Ui5T4elL4bI/AAAAAAAAAD0/3poB_wrolMc/s320/Leviathan_poster.jpg" width="216" /></a></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<a href="http://rateyourmusic.com/list/PaulHasenbein/best_films_2012/" target="_blank"><span style="font-size: x-small;">best of 2012 </span></a></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Wahnsinn. Irre. Dynamisch. Archaisch. Kunstvoll. Genial. Endlich wieder mal ein Film, den man so noch nie gesehen hat. Die aufgequollenen Fischleichen, die mit der Kamera hin und her schwanken, gehören jetzt schon zu den verstörendsten und faszinierendsten Kinomomenten des 21. Jahrhunderts. Dazu diese Schlächter, die die Rochen auseinandernehmen, die Eingeweide, die Augen: "Leviathan" ist ein Horrorfilm. Auch.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Denn da gibt es auch noch diese Poesie, diese Farben, diese unmögliche, entfesselte Kamera, und die Möwen. Die paar Szenen mit den Menschen gegen Ende hat es vermutlich/hätte es nicht gebraucht - grundsätzlich ja okay, aber leider nehmen sie diesem Ungetüm von Film zum Schluss hin doch einiges an Intensität und hypnotischer Kraft. Reicht aber immer noch zur besten und zur überwältigendsten, mit Abstand außergewöhnlichsten Kinoerfahrung des (letzten) Jahres. </div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-19863693690300495792013-09-02T23:29:00.000+02:002013-09-02T23:36:22.815+02:00Rückblick: Venedig 2003<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.cinecultist.com/archives/venice%20film.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://www.cinecultist.com/archives/venice%20film.jpg" width="264" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2013/05/blick-zuruck-cannes-vor-10-jahren.html" target="_blank">Nach der Analyse des Cannes Jargangs 2003</a> bieten diesmal die 70. Filmfestspiele von Venedig den Anlaß sich anzusehen, wie denn die Wettbewerbsfilme von vor 10 Jahren im deutsch- und englischsprachigen Raum vermarktet wurden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Zur Qualität dieses Wettbewerbs kann ich keine besonderen Aussagen tätigen, aber man scheint im Vergleich mit Cannes 2003 schon deutlich zu spüren, dass in Venedig weniger Prestigereiches lief...<i>(ich meine, dass sich das in den letzten Jahren etwas geändert hat, aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich das Festivalgeschehen mittlerweile deutlich mehr verfolge als früher)</i></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von 20 Wettbewerbsfilmen waren jedenfalls in Österreich nur vier im Kino zu sehen (und die vermutlich auch eher nur in Wien bzw. im Programmkinobetrieb). </div>
<div style="text-align: justify;">
Vier weiteren wurden immerhin eine DVD Veröffentlichung spendiert.</div>
<div style="text-align: justify;">
Mehr als die Hälfte allerdings wurde im deutschsprachigen Raum nicht vermarktet – egal wie mager diese Filme auch theoretisch sein mögen, ist das wieder einmal als Armutszeugnis einer Filmkultur zu lesen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In England und vor allem den USA sieht es wie immer viel besser aus: sieben weitere Wettbewerbsfilme kann man sich (von) dort auch für zu Hause zulegen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Fünf Filme schafften es nicht "über die Grenze" und liegen, soweit ich es recherchieren konnte, nur im eigenen Land vor. </div>
<div style="text-align: justify;">
Drei Filme, bezeichnenderweise zwei davon aus Frankreich, sind nicht mit englischen Untertiteln verfügbar. Möchte man alle Wettbewerbsfilme von damals sehen, bleibt einem also anscheinend nur, französisch und italienisch zu sprechen bzw. zu lernen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ob einige dieser Filme abseits einer Festival-Premiere zu wenig zu bieten haben, oder aber ob "der Markt" für möglicherweise "sperrige Kunstfilme" keinen Platz bietet, sei dahingestellt. Ich jedenfalls wäre sehr neugierig auf die betroffenen Werke von Jacques Doillon, Noémie Lvovsky und Edoardo Winspeare...</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Hier die 20 Filme im Überblick:<br />
<br />
<br />
<u><b>Kinoauswertung Österreich</b></u><br />
<br />
<ul>
<li>21 Grams (Alejandro Gonzaléz Innaritu)</li>
<li>Buongiorno, notte (Marco Bellochio)</li>
<li>Rosenstraße (Margarethe von Trotta)</li>
<li>Zatoichi (Takeshi Kitano)</li>
</ul>
<br />
<br />
<u><b>DVD-Auswertung deutschsprachig</b></u><br />
<br />
<ul>
<li>Twentynine Palms (Bruno Dumont)</li>
<li>Code 46 (Michael Winterbottom)</li>
<li>Imagining Argentina (Christopher Hampton) <i>"Verschleppt"</i></li>
<li>"The Return – Die Rückkehr" (Andrej Swjaginzew)</li>
</ul>
<br />
<br />
<b><u>DVD-Auswertung englischsprachig</u></b><br />
<br />
<ul>
<li>Alila (Amos Gitai)</li>
<li>"Goodbye, Dragon Inn" (Tsai Ming-Liang)</li>
<li>Le Cerf-volant - "The Kite" (Randa Chahal Sabag) </li>
<li>Um filme falado - "a talking picture" (Manoel de Oliveira)</li>
<li>"The floating landscape" (Lai Miu-Suet)</li>
<li>Pornografia (Jan Jakub Kolski)</li>
<li>"Loving Glances" (Srdjan Karanovic)</li>
</ul>
<br />
<br />
<u><b>DVD nur im Heimatland erhältlich, aber mit englischen UT</b></u><br />
<br />
<ul>
<li>Baramnan gajok (Im Sang-Soo) <i>(2008 auch auf arte gesendet)</i></li>
<li>Segreto di stato (Paolo Benvenuti)</li>
</ul>
<br />
<br />
<u><b>DVD nur im Heimatland, ohne englische UT</b></u><br />
<br />
<ul>
<li>Raja (Jacques Doillon)</li>
<li>Les Sentiments (Noémie Lvovsky)</li>
<li>Il miracolo (Edoardo Winspeare) – <i>diesen Film gibt es aber immerhin mittlerweile in einer DVD Box zum italienischen Kino 2004-2011 (8 Jahre nach Venedig 03!) mit englischen Untertiteln.</i></li>
</ul>
<br />
<br />
------------------------<br />
Persönliches Fazit:<br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
Nur vier Filme aus diesem Venedig Jahrgang scheinen mir großartig bzw. auch im kollektiven (cinephilen) Gedächtnis gespeichert: <span style="color: red;">21 Grams</span> und der "Gewinner" <span style="color: blue;">The Return</span> sind kraftvolle, visionäre Werke, <span style="color: orange;">Twentynine Palms</span> auch (sicher sehr umstrittenes, aber) eindrucksvolles Kino. Und <span style="color: #351c75;">Goodbye, Dragon Inn</span> von Tsai Ming-Liang hat sich ja im letzten Jahrzehnt einen enormen Kultstatus erarbeitet. Muß ich endlich mal sehen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Zatoichi" war sehr nett, "Um filme falado" ebenso, wenn auch etwas zäh.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Zu den anderen 14 Filmen kann ich nichts sagen...Bellochio und Winterbottom interessieren mich am meisten...vielleicht kann ja eine/r der LeserInnen und auf diesen Eintrag Stoßenden etwas ergänzen?</div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-32939694713014799542013-08-24T20:15:00.002+02:002013-08-27T23:44:42.336+02:00Ai to Makoto (Takashi Miike) 6,8<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Endlich wieder mal Miike auf der großen Leinwand! </div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: x-small;">(nicht, dass er in Wien dahingehend nicht ausreichend und sehr zufriedenstellend gefeatured würde - danke Slash, danke Filmmuseum und danke auch Viennale! Aber endlich habe ich es mal wieder geschafft, wenn auch hundemüde in die Sehr-spät Vorstellung am Ende eines mühsamen 21 Stunden Tags, aber gut...)</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die große Vorfreude wird bald von körperlicher und seelischer Qual abgelöst. Eine überdrehte, kindische-pubertäre Musicalparodie, deren Nummern immer bescheuerter werden und nach einer gewissen Zeit einfach nicht mehr erträglich sind. Mit dem unfassbar scheinenden Gedanken spielend, aus dieser Nervtüte eines meiner Lieblingsregisseure einfach abzuhauen, versuche ich der anderen Stimme zu gehorchen, die mir versichert, dass Miike immer etwas Interessantes macht, und wenn es sich im Augenblick noch so blöd anfühlt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Und tatsächlich, seine überdrehte Teenieliebe/Dreiecks-Romanzen/Gewalt-Groteske wandelt sich subtil, und schön sanft übergehend, düstereren Tönen und weniger unerträglich gesungenen (trotzdem noch überdrehten) Szenen zu. Manchmal erinnert das groteske Schul-Gangs-Szenario an Miikes eigenen (auch eher schwachen) "Crows Zero" und manchmal auch an das nicht allzu bekannte japanische Drama <a href="http://www.ofdb.de/review/37037,268156,Blue-Spring" target="_blank">"Blue Spring"</a>. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Am Ende kann der Film doch was, wenn auch Miike kein richtig fesselndes Kino fabriziert hat. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<i>Vielleicht ist dahingehend seine Zeit doch eher vorbei, die (sympathischen) Juxfilme scheinen vom Gefühl her in dieser Phase mehr Überhand zu übernehmen. Freilich gibt es ja daneben auch seine Oldschool-Samurai-Schiene (diese Filme habe ich leider noch nicht gesehen).</i></div>
<div style="text-align: justify;">
<i>Und vielleicht wendet er sich ja auch bald wieder den düsteren Thrillern oder den wirklich abgefahrenen Abgründen zu. Auch wenn er dahingehend eh schon Einiges erforscht hat....</i></div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-35607454329259291992013-08-19T17:33:00.004+02:002013-11-07T00:24:42.002+01:00O som ao redor (Kleber Mendonça Filho) 8,0<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-DoRBszsIElM/UXFzcSxQw5I/AAAAAAAAhZw/6TpFC3O-18k/s1600/41492.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://1.bp.blogspot.com/-DoRBszsIElM/UXFzcSxQw5I/AAAAAAAAhZw/6TpFC3O-18k/s320/41492.jpg" width="224" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ein Film a la Altmans "Short Cuts" und Konsorten kündigt sich an: ein Genre, das völlig ausgewalzt scheint und das ich dennoch mit am meisten mag; ein Genre, das immer wieder eine ideale Möglichkeit schafft, in kleine Gesellschaften (bzw. -schichten) einzutauchen; Menschen, also filmische Charaktere kennenzulernen, und sich von meist dramatischen Konzepten von ambitionierten FilmemacherInnen mitreißen zu lassen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der Filmemacher zeigt uns in seinem ersten Spielfilm eine Wohngegend in Brasilien, die zunächst wie ein Gemeindebau wirkt, aber bald realisiert man, dass hier nicht die sozial Schwächeren im Mittelpunkt stehen, sondern es eher um die Reichen und vom Reichtum und dem Leben Gelangweilten geht – Filho münzt dieses per se nicht wahnsinnig spannende Sujet in einen überzeugenden, packenden, oft ruhigen, manchmal geradezu berstenden Film, bietet eine faszinierende Mischung aus Dramatik/Dramatisierung und dem Vermeiden von Überdramatisierung. Auch wie sich die unterschwellig-unheimliche Vorahnung von Gewaltausbrüchen und Tragödien aufbaut, und dann <span style="color: #f4cccc;">ungewöhnlich und souverän</span> aufgelöst wird, spricht für Film und Regisseur.</div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-41229129977391496632013-08-16T23:13:00.001+02:002013-08-16T23:13:25.334+02:00Journal de France (Claudine Nougaret et Raymond Depardon) 9,1<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://naro-photo.com/wp-content/uploads/2012/05/Le-journal-de-France-de-Raymond-Depardon_article_popin.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://naro-photo.com/wp-content/uploads/2012/05/Le-journal-de-France-de-Raymond-Depardon_article_popin.jpg" width="240" /></a></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<br />
<div style="text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: center;">
<a href="http://rateyourmusic.com/list/PaulHasenbein/best_films_2012/" target="_blank"><span style="font-size: x-small;">best of 2012</span> </a></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Endlich was Neues von Raymond Depardon, dem Patron dieses Blogs (dank seinem unglaublich schönen <a href="http://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,124633.0.html" target="_blank">La vie moderne</a>). Hier ist er nur zu einem geringen Teil Co-Regisseur des Films, einer Art Best of- Film-Biographie mit bewegenden Szenen aus seiner vielschichtig-zahlreichen Karriere als politischer Filmjournalist und Künstler, eingebettet in den Rahmen einer Fotografie-Reise durch Frankreich. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die extrem hohe Wertung für diese liebevolle Filmcollage ist dabei eher als sog. „Fanboy“-Ansicht zu verstehen, denn bei den Ausschnitten aus Depardons Werken<i> (Begleitung von Einwohnern Afrikas und Südamerikas, Dokumentationen über Menschen in der Psychiatrie, Verhandlungen bei Gericht, und immer wieder spürbar das feinfühlige, manchmal auch herausfordernde, aber immer positiv neugierige Filmen von Menschen, egal wo auf diesem Planeten)</i> möchte ich am liebsten sein gesamtes Schaffen lobpreisen. Das ist der pure Stoff.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ob man auf die meisten dieser hier kurz angerissenen Werke überhaupt jemals komplett wird zugreifen können, ist äußerst fraglich und gerade das ist auch ein Grund dafür, warum diese zärtliche Huldigung von Depardons langjähriger Ton-Meisterin selbst ein so fantastischer Film geworden ist.</div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-22208413501210978902013-08-15T23:22:00.000+02:002013-08-15T23:22:04.149+02:005 broken cameras (Emad Burnat & Guy Davidi) 7,x<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQ_XJLYMYzlgxfJrEvNZWeRB0q9wctifeF2OBWi7YsUDC5cKAqUdA" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQ_XJLYMYzlgxfJrEvNZWeRB0q9wctifeF2OBWi7YsUDC5cKAqUdA" /></a></div>
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Palästinensische Aufstände im Westjordanland. Einwohner eines kleinen Dorfes versuchen sich gegen die israelische Armee und die israelischen Bauvorhaben zu stellen; der Ko-Regisseur dieses Films, Emad Burnat, ist immer mit der Kamera dabei – keine Überraschung, dass fünf Kameras im Lauf der Dreharbeiten zu Bruch gehen. </div>
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Der Film ist gewiss ein intensives Dokument dieses ewigen, schrecklichen Konflikts und der sinnlosen, aber vielleicht auch nie mehr zu beendenden Spirale der Provokationen und Gegenprovokationen. Die offensive, genau gar nichts zu einer möglichen Deeskalation beitragende Einstellung des Regisseurs und seiner Kompagnons macht aber auch wütend. Der dreijährige(!) Sohn wird zu den gefährlichen Demos mitgenommen um so „zum Mann zu werden“, die um ein Ende dieses Filmens und damit eines permanenten Leben aufs Spiel Setzens flehende Frau wird kurz gezeigt, dann aber mit den Worten „Ich muss das tun“ wieder abgedreht. </div>
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Man versteht die Wut der Menschen in deren Situation, aber als Zuschauer fühlt man sich dann doch etwas unwohl, wenn dem wenig diplomatisch anmutenden Film beim Abspann heftig applaudiert wird. Selbst wenn die Situation schrecklich ungerecht und ein Kampf gegen Unterdrückung immer legitim ist – selbst naive filmische Vermittlungsversuche wie <span style="color: black;"><a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2011/01/etz-limon-eran-riklis-528.html" target="_blank">Lemon Tree</a></span> scheinen mir sympathischer..</div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-35661884003793550862013-08-14T23:42:00.001+02:002013-08-14T23:42:56.452+02:00Da-reun Na-ra-e-suh / "In another country" (Hong Sang-Soo) 7,5<div style="text-align: justify;">
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<a href="http://d1oi7t5trwfj5d.cloudfront.net/c9/a5b5408ec411e1bcc4123138165f92/file/another-country-poster.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://d1oi7t5trwfj5d.cloudfront.net/c9/a5b5408ec411e1bcc4123138165f92/file/another-country-poster.JPG" width="223" /></a></div>
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Ob Hong Sang-Soo jetzt vielleicht der neue Rohmer oder möglicherweise der neue Woody Allen ist, müssen andere entscheiden, Fakt ist, dass wir es hier mit einem klassischen Auteur zu tun haben, in dessen kauzigen Mann-Frau Filmen es quasi immer ums Gleiche geht, und die im Lauf der Jahre immer schwerer unterscheidbar sind. Bis auf diesen vielleicht, und das hat natürlich auch Casting-Gründe (La Huppert!). Und den drolligen Lifeguard natürlich. </div>
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Drei Episoden, vergnüglich und doch melancholisch; Hong fühlt sich hier sehr heiter, schwebend an und in seinem eigenen Feld ist er natürlich längst ein Virtuose. Dass es aber spannendere Filmemacher in diesen Tagen gibt, die nicht nur immer das exakt selbe Feld beackern, muß man auch immer wieder festhalten. Der nächste Hong wird aber vermutlich auch wieder gerne gesehen.</div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-78383284120448401692013-08-13T23:21:00.001+02:002013-09-02T23:49:40.104+02:00Che sau / "Motorway" (Soi Cheang) 7,0<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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Soi Cheang war bisher vor allem durch den großartigen, wild romantischen "<a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2011/11/interludium-arthur-penn-soi-cheang-x2.html" target="_blank">Love Battlefield"</a> in Erinnerung. Sein <span style="color: blue;">Accident</span> war zwar imponierend gefilmt, ließ mich aber deutlich kälter als so manch andere begeisterte Filmfreunde.</div>
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Und da sitze ich dann <i>(bei der Viennale 2012, ich bin langsam leicht in Verzug mit meinem Filmtagebuch)</i> in den ersten 30 Minuten von "Motorway" <i>(so ein bisschen mit diesem Gedanken, hoffentlich einen besseren Drive zu sehen)</i> und langweile mich fast zu Tode. Autos, Motoren, der übliche Maskulinquatsch. Das reinste Gähn-Thema also und das fetischistische Filmen dieser Elemente scheint verzichtbar.</div>
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Doch zum Glück kratzt das Vehikel dann rechtzeitig die Kurve und Cheang haut dem fast schon eingenickten Enttäuschten plötzlich eine dermaßen beeindruckende, ewig lange Verfolgungssequenz daher, dass der eine oder andere Meisterwerk-Kommentar plötzlich wieder glaubwürdig erscheint.</div>
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Die simple Meister-Schüler Geschichte in Gewand eines Autobeherrscher-Polizei-Gangster-Films ist aber letztlich nicht mehr als ganz nett, auch wenn Cheang phasenweise atemberaubend inszeniert. Doch richtige Intensität resp. fiebriges Kino, das mehr als über eine Spielerei hinauskommt, wird nicht erreicht.</div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-56524136441168015642013-07-15T21:36:00.000+02:002013-07-15T21:41:30.406+02:00Kurzkommentare (slash, u. Viennale 2012)<br />
<b>Nightbreed (The Cabal Cut) [Clive Barker] 6,25</b><br />
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Kultfilm, endlich in der ursprünglich geplanten Version zu sehen, wenn auch nur in teilweise unglaublich dunkler und erkennensfeindlicher VHS Qualität.</div>
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Die Idee des Films (Monster gut und sympathisch, Menschen böse und feindlich) ist toll, die Ausführung leider gar b-illig. Man spürt in dieser längeren, oft um gefühlige Szenen bereicherten Fassung deutlich, dass Barker seinen tragischen Helden Leben einhauchen wollte; richtig mitreißend wird es dennoch nicht. Cronenberg als irrer u. mordender Psychiater hat natürlich was, doch an intensiver Spannung fehlt es trotzdem weitgehend.</div>
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Immerhin, die letzte halbe Stunde hat es in sich und lohnt den Blick auf das ursprüngliche Werk; wenn die Menschen/Polizisten die Outlaw-Festung Midian stürmen, bricht ein wüstes Gemetzel los, das man nur zu gern in echter Kinoqualität sehen würde; die Chancen dafür stehen aber wohl nicht besonders gut...</div>
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"Nightbreed" bzw. "Cabal" bleibt trotz aller B-Movie Probleme in dieser Form ein zwar etwas ungelenkes, aber sympathisches Monstrum.</div>
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<b>Oca/Dad (Vlado Skafar) 8,3</b></div>
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Sanfte Poesie und Melancholie in einem ungewöhnlichen, leisen, wunderbaren Film. Ein Vater geht mit seinem Sohn angeln, die Kamera gleitet ruhig dahin wie die Wellen am kleinen See...</div>
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Vermeintlich kleine, aber elementare Geschichte mit Gefühl und ungewöhnlichem, ausdrucksstarken Epilog.</div>
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<b>Beyond the black rainbow (Panos Cosmatos) 8,25</b></div>
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Definitiv ein arger, irrer Trip, auch wenn oft an der Grenze zum Nervigen, Lachhaften. Aber das in so einer Konsequenz durchgezogen ist schon der Hammer. Auch wenn leider ausgerechnet das Ende dem völlig losgelöst Trippigen wieder Fahrt nimmt. Dennoch, besser als z.B. Noes letzter, und das Erlebnis wert (hoffentlich auch abseits des Kinosaals).</div>
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<b>Into the Abyss (Werner Herzog) 8,1</b></div>
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Werner Herzogs Film über zum Tode Verurteilte. Herzog nähert sich wie immer souverän und vollständig respektvoll. Bewegend und manchmal so schräg wie halt eben das Leben auch in den schlimmsten Facetten sein kann, und Herzogs Filme eh immer sind.</div>
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<b>Sinapupunan/Thy Womb (Brillante Mendoza) 7,5</b></div>
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Angenehm wie Mendoza das Leben „der Menschen im Süden“ inszeniert. Während irgendwo daneben und dazwischen kriegsähnliche Zustände herrschen (siehe auch „Captive“) und das Militär durchs Bild läuft, filmt der vielleicht wunderbarste Filmemacher dieser Zeit einfach weiter: u.a. majestätische Riesenfische oder eine Kuh, die vom Boot fällt: im Geiste großes Kino, dem ein kleines bisschen die Dringlichkeit und das Famose seiner vorigen drei Meisterwerke fehlt..</div>
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<b>San zimei/Three Sisters (Wang Bing) 8,25</b></div>
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Lange und sicher manchmal langatmige Dokumentation eines Lebens in der Abgeschiedenheit in den Bergen Chinas und in großer Armut: unmittelbares, maximal humanistisches Kino.</div>
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<b>Anton tut ryadom/Anton's right here (Lubov Arkus) 5,5</b></div>
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Film-Porträt eines autistischen Jungen. Wie zu erwarten ist das natürlich etwas schwierig anzuschauen, aber unter dieser Regie auch bald nicht mehr als belanglos. Das „Tolle“ und das ist ja auch wirklich schön, an dem Projekt: dass die Filmemacherin bzw. die Filmcrew Anton im Verlauf der Dreharbeiten nicht nur filmt, sondern auch fördert und unterstützt. Dass der Film aber oft danach zu schreien scheint: „Seht her, wir filmen nicht nur, sondern kümmern uns auch um den Jungen!!“, ist irgendwie auch ziemlich nervig.</div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-28067632396888642712013-07-12T23:01:00.002+02:002013-07-12T23:03:34.716+02:00Resident Evil: Retribution (Paul W.S. Anderson) 6,3<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://media.sfx.co.uk/files/2012/08/resident-evil-retribution-poster-150812-3.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://media.sfx.co.uk/files/2012/08/resident-evil-retribution-poster-150812-3.jpg" width="215" /></a></div>
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Mit dem RE-Vorgänger <a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2010/10/resident-evil-afterlife-paul-ws.html" target="_blank">Afterlife</a> war Anderson ein enorm beeindruckendes Werk gelungen: so blöd die Dialoge oder völlig sinnfrei bis vermutlich bescheuerte Fortführung der RE Geschichte/Reihe auch war – diese gestylte 3D Action war tatsächlich sinnlich aufregend.</div>
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Mit ähnlichen Erwartungen konnte man sich also, nach einem <a href="http://viecinephile.blogspot.co.at/2011/10/three-musketeers-paul-ws-anderson-706.html" target="_blank">durchaus auch ansprechenden 3D-Musketier-Versuch Andersons</a> in „Retribution“ begeben.</div>
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Leider wirkt dieser pompös-schwelgerische Stil schon wieder etwas verbraucht und die beeindruckenden Momente bleiben diesmal zu gering für ein sinnliches Kinoerlebnis. Das Beeindruckendste am Film ist schon auch ein bisschen ein Problem: Hier ist ALLES Virtual Reality: die Umgebung, die Figuren, alles. Jemand stirbt, nur um kurz danach, entweder na klar als Zombie, aber auch als Klon, Parallelwesen oder weiß der Geier was wieder zurückzukehren. </div>
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Die Kühle einer solchen post-everything/absurdistischen Welt ist manchmal sehr gut umgesetzt, zu einem packenden, „menschlichen“ Film führt das halt aber auch nicht. Anderson kann es nach wie vor sehr gut, kämpfende Menschen (vor allem Frauen) in aufregend arrangierten Kunstszenerien antreten zu lassen, aber es bleibt fast immer das Gefühl, das Gleiche nur leicht besser schon vor zwei Jahren bei "Afterlife" gesehen zu haben.</div>
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Dennoch...hat was, vielleicht ja doch beim nächsten Mal wieder...</div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-4479784839219061784.post-28248340397626473792013-07-05T23:01:00.001+02:002013-07-05T23:33:03.935+02:00Au cul du loup (Pierre Duculot) 8,4<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://static.cinebel.be/img/movie/poster/full/1008525_fr_au_cul_du_loup_1327328018475.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://static.cinebel.be/img/movie/poster/full/1008525_fr_au_cul_du_loup_1327328018475.jpg" width="240" /></a></div>
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<span style="font-size: x-small;"><a href="http://rateyourmusic.com/list/PaulHasenbein/best_films_2012" target="_blank">best of 2012</a></span></div>
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Es ist nicht bloß ein Film über eine junge Frau, die aus ihrem mittelmäßigen Stadtleben ausbricht, sich gegen Eltern und Partner stellt, und ihr Heil am Land bzw. in den Armen eines <i>(etwas gar fesch-schlafzimmerblickend und verständnisvoll gezeichneten)</i> Schäfers sucht, um ein völlig heruntergekommenes Haus in einem fast ausgestorbenen Dorf im Nirgendwo zu renovieren und es zu bewohnen.</div>
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Der umwerfend schöne, durchgehend luftig-frische Film mit dem ungewohnten Mut zu einer wahrlich nicht besonders „schönen“ Hauptdarstellerin ist metaphorisch zu verstehen: für alle Menschen, die ihren eigenen Weg gehen müssen, die scheinbar völlig unvernünftige Dinge tun müssen, um sich lösen zu können - von Eltern, Partnern etc. </div>
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Wunderbar zeigt das liebevolle Werk aber nicht bloß das Drama des Widerstands und des Konflikts, sondern auch was es heißt, trotz deutlicher Differenzen zusammenzuhalten: <span style="color: #f4cccc;">wie die Menschen, die einen scheinbar für verrückt halten und für diese Verrücktheiten scheinbar verteufeln, plötzlich doch wieder dastehen und ihre Hand zur Unterstützung und Versöhnung reichen. </span></div>
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<b>„Das Haus auf Korsika“</b> ist ein humanistischer Film, und atmet damit sozusagen den Geist vieler alter Werke von Meistern wie Rossellini oder Kurosawa, die von Herzlichkeit und Wärme geprägt waren, und von armen Menschen erzählten – auch wenn diese Geschichte im Mittelstand spielt, erreicht sie dennoch universale Größe. </div>
Paulhttp://www.blogger.com/profile/15922654111348233828noreply@blogger.com2