20. August 2012

Haru tono tabi (Masahiro Kobayashi) 8,23



Harus Reise: Ein schöner Taschentuchfilm, mit leiser, melancholischer (Klavier-)musik begleitet und in der Tradition eines klassischen japanischen Kinos sehr ruhig inszeniert. 

Ein Mädchen und ihr Großvater auf einer kleinen Odyssee. Weil sie keine Arbeit mehr im Dorf bekommen kann und in die Stadt ziehen soll, will er bei einem seiner Geschwister unterkommen um ihr ein eigenständiges Leben zu ermöglichen. Doch die Familienverhältnisse sind von früheren Zwisten durchzogen, der Umgang der Älteren konfliktbeladen; umso schweriger gestaltet sich das Unterfangen… 

Es geht um Unterstützung und Zerwürfnisse in der Familie, um einsame Seelen, die versuchen Halt zu finden und zu geben. Gegen Ende wendet sich der Fokus vom Schicksal des Großvaters auf jenes von Haru selbst…

Die bewegendsten Momente im Film sind dabei jene, in denen die Schauspieler durch ihr minimalistisches, aber großartiges Spiel Tiefe und Seelenleiden spürbar machen. Kobayashi inszeniert viel „massenfreundlicher“ als im radikal-repetitiven "The Rebirth"; eher werden da Erinnerungen an Miyazakis ruhige Filme (wie Totoro) oder Arrietty wach. Ein ruhiges, leise bewegendes Drama, formal nichts Besonderes, aber wie man so sagt, zeitlos schön.

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