30. Dezember 2011

Listenalarm! (2006-2011)

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und in dem ganzen Wertungswirrwarr ist es immer ein schöner Brauch, die absoluten Highlights nochmal in Listenform zu sammeln, um bei den unglaublichen Massen an neuen Filmen die absoluten Lieblinge und Meilensteine des Kinos zu reflektieren und noch einmal hervorzuheben. Wenig verwunderlich übrigens, dass hierbei jener Film, der damals auch für den Namen dieses Blogs Pate stand, ganz oben in meiner Gunst steht.

Da es mir traditionell am Jahresende noch nicht möglich ist, eine zufriedenstellende Jahresliste zu veröffentlichen, habe ich mich entschieden, statt einem "Best of 2011" hier die Highlights aller gesehenen Filme der letzten paar Jahre zu sammeln. Auch da gibt es noch die eine oder andere Lücke (etwa "Hunger" oder "Synecdoche, New York", auch einige Filme von Takeshi Kitano z.B., uvm.), und wie immer fehlt natürlich noch viel an aktuellen Filmen, was international schon, aber hier noch nicht veröffentlicht wurde; ich richte mich ja stets nach dem österreichischen/deutschsprachigen Markt, inklusive DVDs und TV (plus manchem, aber natürlich auch nie allem von der Viennale).


Viel Spaß jetzt aber mit den bis dato 52 aufregendsten, aufwühlendsten, wichtigsten, forderndsten, außergewöhnlichsten, schönsten, ...

Filmen der (ungefähr) letzten 5 Jahre:



  1. La vie moderne
  2. Bled Number One
  3. Sommer vorm Balkon
  4. Import Export
  5. Drawing Restraint 9
  6. Winter's Bone
  7. Låt den rätte komma in
  8. I'm not there
  9. Du levande
  10. Birdwatchers


  11. Pardonnez-moi
  12. There will be blood
  13. Sunshine
  14. Auf der anderen Seite
  15. Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott
  16. Une vieille maitresse
  17. The Kite Runner
  18. Petition
  19. Balada triste de trompeta
  20. The Prestige
  21. Encounters at the end of the world
  22. Michael
  23. "Waltz with Bashir"
  24. Los Herederos
  25. Babel
  26. Inland Empire
  27. She, a Chinese
  28. Half Nelson
  29. Nothing Personal
  30. "Still Life"
  31. Momma's Man
  32. In die Welt
  33. The Hurt Locker
  34. "4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage"
  35. Idiots and Angels
  36. Talladega Nights
  37. Revanche
  38. Another Year
  39. Coraline
  40. White Material
  41. Bridesmaids
  42. "Secret Sunshine"
  43. Tout est pardonné
  44. Gomorrha
  45. It's a free world
  46. Nightmare Detective 2
  47. Boy A
  48. The Wrestler
  49. Gran Torino
  50. Bam gua nat/"Night and Day"
  51. Vegas: Based on a true story
  52. Un Conte de Noel

29. Dezember 2011

Contagion (Steven Soderbergh) 7,38




Soderberghs mit coolem Soundtrack unterlegter Virenthriller verläuft doch etwas langatmig und obwohl man es schon ahnen hätte können und es konzeptionell im Sinne von 'Anti-Hollywood-Katastrophenthriller' sehr in Ordnung ist, etwas überraschend aktionslos ab: dass Millionen Menschen gestorben sind, erfährt man am Ende so nebenbei. Das hat schon seinen Reiz, aber dadurch verweigert sich der Film auch ein wenig zu sehr einer „klassischen Spannung“.

Dafür gefällt der ruhige Blick auf die vielen Charaktere, von 'zivil Betroffenen' bis zu ForscherInnen und industriellen bis politischen Playern, und gegen Ende zeigt das Werk seine reizvollsten Eigenschaften: unter anderem auch weil alltägliche Konsequenzen so einer Pandemie gezeigt werden. Der Film thematisiert in der zweiten Hälfte auch die (Medikamenten-)Industrie und was denn so vor sich gehen könnte, wenn das passende Gegenmittel endlich in einem Labor gefunden wird (skurriles Highlight im Zuge dessen: die Impflotterie!).

Soderbergh hat schon bessere Filme gedreht, für ein echtes Highlight ist sein reduzierter Pandemiethriller insgesamt zu wenig beklemmend ausgefallen – andererseits sind solche nicht extrem realitätsfernen filmischen Schreckensszenarien, hier natürlich auf allen Ebenen ansprechend umgesetzt, ja immer schaurig-vergnüglich.

28. Dezember 2011

The Adventures of Tintin: The Secret of the Unicorn (Steven Spielberg) 8,01




In völliger Unkenntnis der berühmten Comics rein ins Kino: Der Look ist atemberaubend, man glaubt gar nicht in einem der üblichen 3D-Filme zu sein, sondern hier stimmt technisch alles: das sind dann ja wohl auch die besten Vertreter dieses wiederentdeckten Mediums.

Was passiert denn inhaltlich? Trotz Arschlochfrisur und potenziellem Klugscheißer-Nerv-Faktor ist Tim kein unsympathischer Charakter - wobei, eigentlich hat er keinen, wie ein guter Schiedsrichter fällt er wenig auf; den Reiz und Spaß im Kinosessel machen die von Spielberg wie nicht anders zu erwarten grandios inszenierten „Indy“-esken Actionszenen und die kauzigen Nebencharaktere wie der trunkenboldige Kapitän, ein bisschen auch die zwei Schulzes, aus. Der Kinobesuch hat sich schon aufgrund dieser Vergnüglichkeiten sehr ausgezahlt, die Unterhaltung stimmt und wird auf edelstem Technikniveau serviert; der Film an sich büßt aber gegen Ende langsam etwas an Originalität ein und man hat sich auch ein wenig satt gestaunt, Spannung gibt es natürlich kaum.

Inwiefern mit diesem Projekt die Comicvorlage(n) gut umgesetzt wurden oder nicht, kann hier nicht beantwortet werden - immerhin wartet aber inzwischen "schon" ein Tim und Struppi-Comic daheim auf die Lektüre. Was Spielberg so macht, ist ja meistens interessant und auch sehenswert, das hier war insgesamt: charmant und nett.

26. Dezember 2011

Direktøren for det hele (Lars von Trier) 8,32




Dieser Mix aus dem Comedyformat The Office und von Triers eigener Satire Idioten braucht etwas Anlauf (und scheint manchmal etwas zu hinken), ist aber bald enorm komisch, hintersinnig humanistisch und die reflexive Spielerei mit der Kunst des Schauspielens im Feld des von existenziellen Sorgen und zwischenmenschlichen Krisen geprägten Kleinfirmen-Wahnsinns ist bis zum letzten Bild köstlich.

von Trier arbeitet hier inhaltlich mit absurden und noch absurderen Wendungen, und formal - am Übergang von seiner extrem reduzierten, brechtischen „Dogville/Manderlay“-, zur visuell ambitionierteren „Wagner-Depressions-Weltuntergangs“-Phase - mit vielen leichten Perspektivwechsel-Schnitten und unkonventionell gewählten Bildkadern, die den spröden Look des Films in dieser Hinsicht gewitzt gestalten.

The Boss of it all ist jedenfalls mehr als bloß ein kleines Nebenwerk, als das es wohl bei dem ganzen Ballyhoo um die beiden Folgefilme des dänischen Künstlers bei vielen gelten wird, sondern eines der vielen gelungenen Werke in der eigenwilligen Karriere des LvT: eine hochkomische Büro-Groteske im hektisch-heiklen Zeitalter des Offshoring und Outsourcing.

22. Dezember 2011

Heartless (Philip Ridley) 3,90




Dieser ausgesprochen düster sein wollende Fantasythriller um einen entstellten, von Gewalt umgebenen Außenseiter wirkt sehr ambitioniert, auch künstlerisch, befindet sich zugleich aber auch oft hart an bzw. über der Grenze zum Lächerlichen. Die mysteriöse, aber leider letztendlich nicht besonders berauschende Geschichte beginnt wie eine Art Donnie Darko-Variation (schüchterner Außenseiter sieht eigenartige Wesen), gemixt mit einer sehr heftigen Sicht auf einen von brutalen Gangs geprägten Teil von London; es wird eine Welt gezeigt, in der es nur Gewalt und Kälte zu geben scheint. Nach einiger Zeit läuft der Film dann, etwas überraschend, auf eine wüste Faust-Variation hinaus, während es zwischendurch immer wieder eher peinlich kitschige Szenen gibt.

Die Regie ist wie gesagt ambitioniert und das Bemühen, einen ganz eigenen Stil zu schaffen, macht den eigentlich eher schwachen, bisweilen sehr kurios mit heftigen Gewalt- und Schockszenen versehenen Film zumindest irgendwie interessant. Andererseits wirkt das Spiel mit Farben und vor allem den erwähnten Schockeffekten oft kindisch-billig. Es wird eine spezielle Atmosphäre geschaffen, doch nur ganz selten ist der Film beklemmend, meistens eher trashig – ohne dabei aber auf blöde Art wenigstens gut zu unterhalten. Auch die Schauspieler sind durchgehend „B-Liga“, vor allem der naive Blick von Hauptdarsteller Sturgess ist schwer zu ertragen.

21. Dezember 2011

Les Regrets (Cédric Kahn) 8,31



Filme über l‘amour fou sind ja fast immer toll - dieses intensive Drama über ein verzweifelt verliebtes Paar (beide jeweils in einer anderen Beziehung bzw. Ehe) ist geradezu elektrifizierend inszeniert. In diesem wahnwitzigen Sog stolpert und torkelt auch die Kamera ebenso leidenschaftlich vor sich hin wie die Liebenden, die von Valeria Bruni Tedeschi und Yvan Attal herausragend gespielt sind. Immer mehr verlagert sich dann der Fokus auf den männlichen Part, der gefährlich am Grat zwischen Leidenschaft und Wahnsinn dahin wankt. „Von Liebe und Bedauern“: ein fiebriger Film über die absolute Hingabe jenseits jeglicher Vernunft.

19. Dezember 2011

Bir zamanlar Anadolu'da (Nuri Bilge Ceylan) 6,37




Wie man in den derzeit wieder kursierenden, beliebten Jahres-Umfragen sehen kann, ist Once upon a time in Anatolia einer der Konsens-Kritikerlieblinge des Jahres, was an dieser Stelle nicht ganz nachvollziehbar ist: Ceylans neues Mammutwerk hat gute Ansätze, ist aber vor allem schwer greifbares, absurdes Theater (dabei immerhin nicht so hohl-skurril wie Albert Serras Cant dels Ocells).

Ceylan ist zum Glück nämlich durchaus an der existenziellen Tragik seiner wortkargen Männer-Figuren interessiert. Der letzte Teil des Films ist eindrucksvoll, erinnert dabei stark an die besten Vertreter des neuen rumänischen Kinos. Hier liegt in den Augen des Betrachters aber auch die Krux des sich ambitioniert ganz viel Zeit nehmenden Werks: trotz des episch-existenziellen Gestus scheint es ein wenig an der ganz großen Bedeutung und Tiefe zu fehlen. Die Gesichter und die angedeuteten Tragödien und Sehnsüchte scheinen zwar Potential für Faszination zu besitzen, doch über weite Strecken ist der Film auch nicht viel mehr als eine ultra-langsame, aber leider nicht ultra-komische Groteske, die ihren Punkt nie so recht findet. Okay, „maybe that’s exactly the point“, aber man kann es mit den Faktoren Subtilität bei extraordinärer Langsam- sowie Ziellosigkeit und dem Fehlen echter Höhepunkte auch übertreiben - bei aller generellen, hier immer wieder durchscheinenden Klasse dieses Filmemachers leider keine Offenbarung.

17. Dezember 2011

American Falls (Phil Solomon) 8,26




Toller Bilderstrom, dessen experimentelle Form (meist drei identische Bilder nebeneinander, das Bildmaterial aus den Archiven wurde auf faszinierende Weise bearbeitet und wälzt sich meist fast am Rande der Auflösung dahin) viele Menschen aus dem Kino flüchten lässt. Die (oben sichtbare) Form, die Solomon gewählt hat, ist fast schade, denn so kann die große Leinwand nicht wirklich ausgenutzt werden, um in diesen entrückten Archivbildern (und der oft düsteren Geräusch- und Musikbegleitung) zu versinken. Inhaltlich ist der Film kein Wunderwerk, im Prinzip wird die Geschichte Amerikas bebildert, wobei dokumentarische Aufnahmen das Gros bilden, jedoch auch immer wieder Szenen aus Hollywoodfilmen miteinfließen.

Die erlebte Wirkung dieses mächtigen, für eine solch avantgardistische Machart mit fast einer Stunde doch recht langen Werks ist schwer zu beschreiben, es bleibt aber die Erinnerung an ein faszinierendes, spezielles Filmerlebnis.

15. Dezember 2011

Os residentes (Tiago Mata Machado) 5,332090405053059




Die Bewohner.
Zunächst mal faszinierend, formal aufregend, aber auch zunehmende Anstrengung der Sensorik. Abstraktistisch, was hier verhandelt wird, ein bisschen godardesk sozusagen, nur bunter. Selbstironie hin und wieder, danke. Und man muß schon sagen, dass dieser Stil Reiz hat. Nein, er geht doch auf die Nerven. Sehr verspielt, aber halt auch schrecklich (pseudo)philosophisches Geschwurbel, bisschen weniger davon und mir hätte das besser gefallen. Gar nicht so weit weg von Schlingensief, verrücktes everything goes, stets mit ausgewiesen avantgardistischem Anstrich. „Du oberintellektuelles Arschloch, leck mir die Möse!“, NA ALSO geht doch. Das atmosphärisch-desillusionelle Ende auch sehr cool, re-terminiert aber nicht die teils äußerst mühsam abgesessene Zeit zuvor. Gingen ja auch ne Menge raus, irgendwie verständlich, diese Scheiß Spießer.

13. Dezember 2011

Cut (Amir Naderi) 5,11




Ein sonderbarer, wilder, schmerzhafter Film – nur leider auch etwas blöd. Schläge einstecken für das wahre Kino – immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer wieder, das ist schon eine spezielle Grundlage für einen zweistündigen Film.

Es sei auch eine Hommage an das große japanische Kino von Kurosawa, Ozu und Mizoguchi, sagt Naderi; am ultra-eigenartigen, singulären Ende gibt es dann nach gefühlten 500 Schlägen noch letzte 100 – entsprechend der Top 100-Filme-Liste des Regisseurs (der Hauptfigur im Film) bzw. vermutlich Naderis eigenem Kanon. Das ist schon etwas Originäres, aber in seiner brutalen Konsequenz wirkt es gleichzeitig auch eher nerdig-kindlich-kindisch. Aber gut, so be it.

Die verzweifelten Schreie für großes und wahres Kino stellen natürlich auch eine Metapher für den Kampf um mühsame Film-Finanzierungen dar. Das eigenwillige Schmerz-Spektakel hat definitiv etwas, und es stört auch am wenigsten, dass Naderis Film so simpel und enorm konsequent ist (nämlich darin, die Zuseher zu quälen) – dieser hartnäckige Stil ist auch aus seinem vorigen Film, dem Meisterwerk Vegas: Based on a true story bekannt; so ist dem Kenner dieses Werks auch in "Cut" bald klar, dass hier die Kernelemente – Anbetungen der Regisseure, Filmscreenings, Schläge, Schläge, Schläge - bis zum Ende bestehen bleiben…

Man könnte dieses radikale Etwas durchaus positiver aufnehmen, aber wohl auch noch negativer; letztlich ist es aber auch bezeichnend, dass auf den Festivals, bei denen er gezeigt wurde, bzw. in dem Jahr als er entstand, zig bessere, „wahre“ Filme (ohne eine zwanghafte Reflexion anderer Filme und des Kinos an sich) liefen. Irgendwie erschließt sich sodann der Sinn des Ganzen nicht so ganz.

Natürlich ist auch die Verzweiflung ob des Untergangs der „Kinokultur“ nachvollziehbar, doch ist dies als Alleinantrieb für einen Film selbst ausreichend? Fakt ist, dass DAS KINO, nämlich aufregende, aufwühlende, großartige Filme weiterleben und auch ständig gedreht werden, notfalls auch ohne großes Budget – und auch ganz ohne den radikal-missionarischen Meta-Idealismus aus CUT…

12. Dezember 2011

Les Chants de Mandrin (Rabah Ameur-Zaimeche) 8,18




Monsieur Rabah Ameur-Zaimeche, der mit Bled Number One einen der großartigsten Filme der letzten Jahre gedreht und mit Dernier Maquis auf hohem Niveau nachgelegt hat (beide thematisieren unter anderem kulturelle und religiöse Unterschiede und Konflikte – Zaimeche selbst ist ähnlich seinen Figuren im Spannungsfeld zwischen Algerien und Frankreich verwurzelt und zugegen), verblüfft mit seinem vierten Film:

Da verwundert es, zunächst einen Historienfilm zu sehen, der sich im Gegensatz zu den Vorgängern nicht nur von der Gegenwart und sämtlichen Kulturdifferenzen abzuwenden und zudem ziemlich straight scheint. Man versucht einige Zeit vielleicht, die subtilen Elemente zu entziffern, mit denen Zaimeche auf seine intelligente Art heiße politische und soziale Eisen der Gegenwart verhandeln könnte, doch man findet wenig. Was man findet ist, wie sich der fast schon wie George Clooney aussehende Charismatiker wieder einmal selbst, hier als Rebellen-Führer Belissard, inszeniert, sei es mit lässigem Blick oder herzlichem Lächeln. Der begnadete Filmemacher steht eben gern auch vor der Kamera und hat, wie jeder Gute, gerne die Kontrolle über sein Projekt, weshalb sein Historienfilm sich auch nie nach Megaproduktion anfühlt, was nur von Vorteil ist. Und mit Fortdauer birgt er dann doch einiges an interessanten Zwischentönen.

Zum Beispiel: Wenn ein edler Herr einen Schmuggler in seine Kutsche einlädt, weiß man nicht so genau, was hier gespielt wird, doch die Konversation scheint tatsächlich auf Augenhöhe geführt zu sein; vielleicht soll dies Respekt zeigen, egal in welcher gesellschaftlichen Schicht sich das Gegenüber befindet. Oder: Besteht die Rebellenbande, die man im Lauf des immer etwas undurchsichtigen Films kennenlernt, aus brutalen Widerständlern oder sind das vor allem gebildete Gentlemen? Mit solchen Fragen spielt der Regisseur hier gerne.

Der raue (Männer-)Film ist nicht leicht zugänglich, mag aber vermutlich Freunde von Historie mit einer unverkrampft „realistischen“ Atmospähre begeistern, vielleicht langweilt er auch zwischendurch etwas. Doch es geht mit der Zeit eine unterschwellige Faszination von ihm aus; es steckt vieles drin, was nicht immer leicht zu entziffern ist. Und hin und wieder scheint auch dieses enorm freie Filmemachen durch, das Zaimeche bei "Bled Number One" in vollendeter Weise verwirklicht hatte. Vor allem kennzeichnet den Film aber der revolutionäre Geist, und das allein wäre schon ein Grund, ihn zu mögen.

Ganz am Ende gibt es noch eine irritierende Einstellung, bei der man sich auch fragt, was der Sinn ist. Sollen wir doch niemandem trauen, soll man die politische Ebene auch bei positiver Zusammenarbeit immer kritisch im Auge behalten? Hier ist ein scharfsinniger und zugleich auch immer etwas verschmitzter Künstler am Werk.

8. Dezember 2011

Dead or alive?

Keine Angst, werte Filmfreunde und innen, hier folgt nun keine Besprechung einer trashigen Videospielverfilmung und auch keine Burnout-Ankündigung. Dass hier seit einigen Tagen (und noch einige weitere) Ebbe herrscht, liegt an einer kuriosen Verkettung lokaler Computerprobleme, heimischem Internetausfall und dem alltäglichen Wahnsinn aus Arbeits- und Freizeitstress sowie Kurz(kürzest)urlaub.

Um den Blog in dieser harten Zeit nicht ganz verwaisen zu lassen, folgen nun zwei Listen: zum einen jene mit den in den nächsten Wochen anstehenden Besprechungen bereits gesehener Filme (Highlights fett gekennzeichnet), und zum anderen jene mit meiner Watchlist ausstehender vielversprechender Werke des offiziellen Filmjahres 2011.


Schon gesehen und noch nicht besprochen:

Les Chants de Mandrin
Cut
Os Residentes
American Falls
"Once upon a time in Anatolia"
Les Regrets
Heartless
"The Boss of it all"
The Adventures of Tintin...
Contagion
Pardonnez-moi (!)
Crazy Stupid Love
Melancholia
"Confessions"
1 journée
Mr. Nobody
Höhle der vergessenen Träume
Le Havre
La Consultation
Fish Tank
Armadillo
(The Rocky Horror Picture Show)
"The fourth portrait"
Lebanon
Genova
Svet-Ake
A Dangerous Method
Essential Killing



Die noch längere Liste mit den restlichen Pflichtfilmen 2011:

"City of Life and Death"
Io sono l'amore
Mammoth
El cielo dividido
Towelhead
Rapt
"Still Walking"
Touxi
Le refuge
Kinatay
Inside Job
"How i ended this summer"
Hors la loi
"The song of sparrows"
"Mother"
Poll
The kids grow up
Rubber
Tokyo Sonata
Johnny Mad Dog
I come with the rain
La princesse de Montpensier
The Life and Death of a Porno Gang
Periferic
Le nom des gens
Cleveland vs Wall Street
The Wackness
Grey Gardens
Raavanan
Hanna
Un homme qui crie
Aurora
Somos los que hay
Orly
Cosa voglio di piu
The Company Men
Rabbit Hole
"Half Moon"
"Privatunterricht"
Unter dir die Stadt
Blue Valentine
Beginners
"Secrets of the tribe"
La antena
Attack the block
Le roi de l'evasion
Bobby Fischer against the world
Nostalgia de la luz
Unter Kontrolle
Adams Ende
Homevideo
Mörderschwestern
Nader und Simin
Arrietty
Incendies
Jane Eyre
Habemus Papam
Margin Call
Schlafkrankheit
Underwater Love
The Ides of March


aaand last but surely yes - maybe not least: New Kids Turbo


All das, und alles noch vergessene, hoffentlich ab Montag...und hoffentlich vor Ende 2012.