30. April 2012

Zivot i smrt porno bande (Mladen Djordjevic) 4,35



Dieser zunächst enorm ansprechend „wilde“ Film um eine Gruppe von jungen freiheitsuchenden serbischen Menschen, die mit einem Sex-Theater durch das stockkonservative Land ziehen, sieht sehr lange nicht nur wie ein rauer Bruder von Tournée, sondern auch wie eine Art besserer Gegenentwurf zu Srpski Film aus: der anarchistische Grundton, der sich auch in einer ebensolchen Inszenierung spiegelt, macht viel Spaß…bis plötzlich zum „harmlosen“ Provozieren die Snuff-Thematik ins Spiel kommt; schon schräg, dass dem Töten von Menschen als Unterhaltung gleich in zwei sonst sehr verschiedenen zeitgenössisch-wütenden serbischen Filmen solche Bedeutung zukommt. 

Interessant ist zwar der Aspekt, dass die Opfer hier oft selbst den Tod wollen, sei es um von Qualen erlöst zu werden oder um Geld für die Familie zu lukrieren (!); hier erkennt man noch am ehesten einen Ansatz einer Analyse einer völlig verzweifelten, gebeutelten Gesellschaft. Nebenbei kommt es zu grotesken und gleichzeitig erschütternden Szenen rund um die inszenierten und abgesprochenen Morde. 

Wie die sympathischen VöglerInnen zu Mördern werden und dass hier alle Charaktere den Bach runter gehen und ihr Leben zum Großteil ohne ersichtliche Gründe wegwerfen, ist jedoch nicht gerade vorteilhaft für den seltsam von erfrischend revolutionärem Geist in lethargisches sich-Selbstaufgeben kippenden Film. Auch wenn man mit etwas Abstand schon wieder eine interessante Bedeutung konstatieren könnte – beim Ansehen fühlt sich das einfach nur schwach an. Im Gegensatz zu "Srpski film" scheint es auch nicht so als können die Handlungen der jungen Menschen als Allegorie auf Kriegstraumata und einer um jede Entwicklungsmöglichkeit beraubten Gesellschaft gelesen werden… 

Leben und Tod einer Pornobande ist streckenweise durchaus ein interessanter, radikaler und toller Film, der gegen Ende jedoch völlig an Sinn und Stimmigkeit verliert und bedauerlich in seinem plumpen, unerklärten Nihilismus ersäuft.

28. April 2012

Srpski film (Srdjan Spasojevic) 6,xxx



Der kontroverseste Film der letzten Jahre, „A serbian film" mag ähnlich wie die Porno- (und „eingebildete Künstler“-)szene, die er beschreibt, selbst etwas B-illig wirken, enorm konstruiert und nicht nur darum zu großen Teilen völlig bescheuert sein, gleichzeitig geht aber auch eine düstere Sogwirkung durch die Auseinandersetzung mit so wohl noch nie in einem (öffentlich wahrgenommenen) Spielfilm thematisierten menschlichen Abgründen von ihm aus. 

Der viel diskutierte Hintergrund der Reflexion über eine vom Krieg und Kriegsverbrechen jenseits aller Grenzen traumatisierte Gesellschaft schimmert tatsächlich in Ansätzen durch: quasi „unvorstellbare“, unverdauliche Gewaltakte werden dem Zuschauer hier kompromisslos vorgeworfen, am Ende gibt es nur noch Tote und für die Opfer keinen Ausweg, keine Hoffnung auf Verarbeitung der erlebten Traumatisierung. Gleichzeitig scheint einem der Film ununterbrochen die beunruhigende und wahrscheinlich elementare Frage zuzurufen: „Warum drehst du nicht schon längst ab und siehst dir diese kranke Scheiße noch an?“ 

Die Frage, ob die grotesken, eher peinlichen Überzeichnungen die Grausamkeiten aushaltbar machen, oder der Film selbst dadurch noch ekelhafter/zynischer wird, muß man natürlich stellen, doch A serbian film ist definitiv mehr als nur ein „perverser Schocker“: unter anderem eine abstoßend-verstörende Reise dorthin, wo das Verlangen nach Extremen, Erniedrigung und Gewalt sowie die Gier nach Geld und Erfolg wichtiger sind als das Leben (der anderen).

13. April 2012

Walsh, Emmerich, Petri


Pursued/"Späte Rache" (1947) 8,43


Statt des im Auftakt angedeuteten Verfolgungswesterns gibt es erstmal Vergangenheit: ein wiederkehrender, traumatischer Kindheitsalptraum der Figur Robert Mitchums steht im Mittelpunkt – seine Familie wurde damals getötet und er kam bei einer Mutter und ihren 2 Kindern unter…

Der Film wird durchgehend in Rückblenden erzählt, was weniger aufregend klingt als es gemacht ist: sehr dicht wird die Geschichte von Rache, Rivalität, Liebe und Leidenschaft geschildert, stets mit einer düsteren Grundhaltung und Vorahnung dass Schlimmes passieren kann - was es dann auch immer wieder tut…

„Alttestamentarisch“ nannte es ein Herr nach dem Abspann, packend füge ich hinzu.


2012 (2009) 6,40 (ehemals 5,60)

Auch zuhause am (verhältnismäßig winzigen) TV funktioniert Emmerichs end of all Katastrophenfilme, erstaunlicherweise sogar noch einen Tick besser als bei der Erstsichtung im Kino! Der Humor und der gigantische Blödsinn, auch die zelebrierten „Neu-Neu-Hollywood“- Dummfug-Prototypen (wie das Tränenrühr-Pathos, der „menschliche Präsident“, die „Hochglanz“- Inder und Tibetaner etc.) machen Spaß, die enorme Lauflänge des Films ist trotz langer Exposition kein Problem, was auch an den sympathisch-bescheuerten Figuren liegt. Großartigstes Bild des Films: als das Haus des Dalai Lama auf xtausend Metern Höhe von Flutwellen überschwemmt wird (okay, das war im Kino vermutlich noch cooler).

Wenn man sowohl über die gelungenen als auch über die grottenschlechten, peinlichen Humoreinlagen in diesem Film quasi ununterbrochen durchlachen kann, dann ist man dahingehend (wie der Verfasser) schon lange jenseits von Gut und Böse, oder (wie der Verfasser ebenso) hat man vielleicht schon einen kleinen „Underkill“ an naiv-rummsenden Mainstreamfilmen, oder aber dieser Film ist in seiner sympathischen Mischung aus Gigantomanie, Humor und „gefühligem Menscheln“ einfach gelungen.


Indagine su un cittadino al di sopra di ogni sospetto/Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger (1970) 8,55

Böse Satire auf Machtmißbrauch um einen selbstverliebten Inspektor, der einen Mord begeht nur um danach mit immer absurderen Mitteln auszuprobieren ob er dafür trotz eindeutiger Beweise überhaupt zur Verantwortung gezogen werden kann. Das ist höchst grotesk und bitter zugleich, ein monströser Film sowohl auf persönlicher als auch gesellschaftlicher Ebene. Die Inszenierung ist vermutlich als „typisch italienisch“ für die damalige Zeit zu bezeichnen (inklusive zeitweisem leichten Intensitätsmangel), auch Morricone mischt mit etwas schräger (Titel-)Musik mit.

12. April 2012

Jodaeiye Nader az Simin (Asghar Farhadi) 8,90




Der einzige wirklich tolle Konsens-Liebling 2011 (Goldener Bär, Golden Globe, Oscar, Kritikerlob): Eine Trennung – und viel mehr(!)..noch eine Geschichte über den langsam, aber unaufhaltsam voranschreitenden Wahnsinn einer im übertragenen Sinn gefährlichen, hier, im „Kleinen“ einfach nur zermürbenden Mischung von Sturheit, Stolz und auch Religion. Das Großartige und Furchterregende daran zugleich ist, dass man es als neutraler Beobachter kaum glauben kann, wie sich die Charaktere immer mehr und mehr im Netz des gar nicht mehr miteinander Könnens verstricken – und gleichzeitig kann man nachvollziehen, dass es einem selbst auch so gehen könnte. Ein sehr kluger, komplexer (spannende Nebenschauplätze der Trennung!), nach einiger Zeit mitreißender, meisterlich aufgebauter und inszenierter Film mit enormem Diskussions- und Reflexionspotential.

11. April 2012

Towelhead (Alan Ball) 8,29




Irgendwie bezeichnend dass dieser "arge" Film des Six Feet Under-Schöpfers hier nie ins Kino und erst mit großer Verspätung auf DVD kam (mit dem sehr eigenwillig-eigenständigen Titel Unverblümt – Nichts ist privat): leichter Stoff sieht anders aus, die ätzende Vorortsatire wirkt wie eine ironische Version von Todd Solondz Filmen; krasse Themen im Gerüst des Zwiespalts amerikanischer und arabischer Familienwerte: Mißbrauch minderjähriger, Rassismus, ein impulsiver Vater der seine Tochter auch mal schlägt - es ist ein gewagter aber oft grenzgenialer Film, an dem man sich gut reiben kann; die Dichte an schrägen, humoristischen Szenen ist sehr hoch, was dem Film nicht immer gut tut (genauso wie die Darstellung Jasiras Vaters), doch wie Ball in seiner Romanumsetzung das Bittere sarkastisch angeht ist ungewöhnlich und meistens herrlich.

Im Kern ist "Towelhead" vor allem ein Film über erwachende Sexualität; eine junge, naive, unschuldige ‚Lolita‘ will bloß sexuelle Erfahrungen machen, doch was an und für sich ganz normal sein sollte, wird oft auch erst in den Augen der konservativen Familien(väter) zum verpöntem Absurdum.

Die unbequeme, enorm pralle Mischung aus politisch und sexuell unkorrekter Groteske bietet unter der herben Haube natürlich viel Potential zum Reflektieren absurder Kultur- und Wertedifferenzen, auch (beschämender bis krankhafter) männlicher Verhaltensmuster. Darüber, ob solch grenzwertiger Humor (etwa in den Szenen rund um die Pädophilie) die bessere Herangehensweise ist als eine ernstere lässt sich sicherlich intensiv streiten, doch "Towelhead" ist unbestreitbar ein außergewöhnlicher Film. Auch visuell wird einiges geboten: die Weichzeichneroptik wirkt wie eine Steilvorlage auf den kurz danach wesentlich größere Wellen schlagenden Precious, dazu gefallen immer wieder originelle Einstellungen und Montage.

6. April 2012

Wie lange kann es dauern 5 Fragen zu beantworten?

..hat sich vielleicht Jochen schon gefragt. :)
Aber nicht alle Berufsschichten haben die ganze Osterwoche frei. ;p

Am Tage von Ben Hur und Jesus Christus endlich mal Zeit und Ruhe gehabt, und schon hat es auch Spaß gemacht sich mit den Fragen auseinanderzusetzen:

1. Nenne einen Film, den du großartig findest, der aber von einem Regisseur stammt, mit dessen Gesamtwerk du sonst wenig anfangen kannst. Erläutere, warum gerade dieser Film aus dem Œuvre des betreffenden Regisseurs heraussticht!

Aus dem WAS?
Ok, legen wir mal los:


Vielleicht gäbe es noch bessere, extremere Beispiele aber was mir gleich einfällt: Das Schweigen der Lämmer von Jonathan Demme. Der Film ist ja exorbitant (vor allem aus der nie mehr ganz veränderlichen Sicht des ca. 13/14 jährigen unbescholtenen Knirpses, der ihn damals sah und ziemlich geflasht und verstört war). Demme selbst interessiert mich als Filmemacher aber trotz dieses Meisterwerks wenig und ich kenne auch kaum was von ihm. Einzelne Filme sind sicher ok, aber die Genialität vom Schweigen entsprang nicht einzig und allein einer genialen Vision eines genialen Visionärs, sondern hatte natürlich auch mit vielen anderen Faktoren zu tun: einer guten Vorlage, dem genialen Casting, usw.

2. Erstelle eine Film Top 5 folgender Jahrzehnte und erkläre kurz, warum du diese Titel ausgewählt hast: 1940er / 1970er / 1990er

40er:
1. Germania anno zero – weil mich dieser Film von den wunderbaren Neorealismusfilmen, die ich aus der Zeit gesehen habe, damals am meisten beeindruckt hat

2. Meshes of the afternoon – Experimental-kunst-Traumfilm-himmel

3. Citizen Kane – tja..

4. Double Indemnity – weil mich dieser Film von all den großartigen Noirs aus dieser Zeit am meisten beeindruckt hat

5. Ladri di biciclette & Out of the past – nochmal 2 großartige Vetreter des Neorealismus und des Film Noir – das sind halt auch vermutlich DIE Gattungen der 40er ;)


70er:
Puh, da wird es schon sehr schwierig sich auf 5 Meisterwerke zu beschränken; alleine 12 Werke aus diesem mit außerordentlicher Filmkunst eh übervollen Jahrzehnt haben von mir irgendwann die Höchstnote 10 erhalten. Daher nenne ich die 5, die sonst bei dieser Frage nicht so inflationär genannt werden wie die restlichen (chronologisch geordnet):

Images – stellvertretend für die geniale Schaffensperiode von Robert Altman in den 70ern

Montana Sacra – Überbordender Wahnsinn auf Celluloid!

Eraserhead – traumhaft schönes Alptraum Kino

Okay, jetzt müssen es doch auch noch 2 Konsensklassiker sein:

Apocalypse Now – noch so ein Überbordungswahnsinn; dazu auch stellvertretend für die grandiose Energie des New Hollywood in diesem Jahrzehnt

The Texas Chainsaw Massacre – ich müsste ihn ja jetzt dann mal wieder anschauen, um es zu überprüfen: Die Essenz des Terror (und Horror-?)kinos.

90er:
Auch schwer, schließlich habe ich garantiert aus diesem Jahrzehnt die allermeisten Filme gesehen und das natürlich auch in der Zeit, in der mich Filme noch am meisten begeistern konnten. Was hat sich bis heute am eindrucksvollsten im Gedächtnis gehalten?

Chronologisch:
Schweigen der Lämmer – (natürlich auch hier nochmal) Angst. Krank. Mörderspannend. Verstörend.

Pulp Fiction – Vielleicht würde ich es heute kritischer sehen; damals: as cool as possible

American Beauty – Sarkasmus meets Poesie meets kritische Untertöne, alles in meisterhafter Umsetzung: ein formidables Jahrzehntwerk

The Sixth Sense – Twistgruselkino in atmosphärischer Perfektion

Magnolia – habe die Höchstnote noch kein zweites Mal überprüft, habe den Film auch kaum mehr in Erinnerung, aber mein Gefühl sagt mir, es war groß

Aus den 90ern gäbe es vermutlich 50 weitere Lieblingsfilme..hm.

3. Erstelle eine Film Flop 5 folgender Jahrzehnte und erkläre kurz, warum du diese Titel ausgewählt hast: 1950er / 1980er / 2000er.

Flop 5 der 50er, der ist gut. Auch in den 80ern tu ich mir schwer..da gibt es sicher ganz viel Übles, aber warum sollte ich es mir überhaupt ansehen? ;)

In den 2000ern fällt mir da wenigstens ein bisschen was ein:

Pearl Harbor – schmerzend dümmliche Hochglanzveräktschenisierung des Krieges (der dreiste Titanic-Konzept-Klau Versuch ist dagegen noch völlig egal).

New York Taxi – zwar nur ein bisschen was davon nebenbei mitbekommen, aber ich trau mich wetten: ein Lehrbuchbeispiel für ein unnötiges Remake, das jeglichen Charme des Originals völlig ausmerzt und stattdessen nur mies-nervige C-US-Komik auffährt. Eigentlich ultra-unglaublich.

Eden Lake – was hab ich mich über diesen Schwachsinn (eh schon hier, in den Anfangstagen des Blogs) geärgert

The heart is deceitful above all things – Asia Argento völlig entfesselt. Ein Overkill, der jegliches Gefühl für irgendwas und jeglichen Sinn von irgendwelchen filmischen Techniken einfach wegwalzt. Schmerzender Nonsense (mit vermutlich spannendem Potential).

Anstatt Nummer 5 noch ein paar (von vermutlich tausenden) bescheuerte Werke, die ich (teilweise oder ganz) gesehen habe: Blair Witch 2, Elementarteilchen (nicht soo schlecht, aber das Kontroverseste am Buch ist einfach nicht da), The Machine Girl (nicht alles was japanisch und abgedreht ist, ist gut), Plötzlich Prinzessin 2 (Hilfe, es muß von solchen Filmen noch Unmengen mehr geben), Sex and the City – der Film (warum konnten sie nicht einfach nach ein paar guten Staffeln aufhören?)

4. Von welchem Regisseur erwartest du in diesem noch jungen Jahrzehnt besonders viel? Von welchem Regisseur möchtest du in den kommenden Jahren nichts mehr sehen? Begründe!

Mir haben es in den letzten Jahren vor allem junge französische RegisseurInnen angetan: Rabah Ameur-Zaimeche, Mia Hansen-Love, Arnaud Desplechin und Maiwenn Le Besco. Die vier stehen für Filme, die meinem derzeitigen Verständnis von „modernem Kino“ am nächsten kommen: „Alles geht“, verspielt, gefühlvoll, komplex, vielschichtig, radikal, emotional, sperrig-politisch, nachdenklich, rührend, kunstreflexiv, lustig, traurig, ernst, usw. usf…
Kann gut sein, dass diese KünstlerInnen ihr großartiges Pulver schon früh verschossen haben, dennoch lechze ich am ehesten nach ihren nächsten Filmen. Dazu gibt es natürlich noch zig andere großartige FilmemacherInnen, wegen deren Werken ich unbedingt ins Kino muß…

Abschreiben tue ich niemanden, außer denen, die sowieso nicht mit Funken von Vision oder Inszenierungskraft gesegnet sind. Da gibt es natürlich auch viele, aber die interessieren mich eh nicht. ;)


5. Nimm Stellung zu Sinn und Unsinn derartiger Blog-Stöckchen!

Interviews sind ja immer super, und ich mag es dann ja auch ganz gern, solche Fragen zu beantworten, und auch Antworten von anderen zu lesen. Neue Fragen einfallen zu lassen geht aber im Moment gar nicht. Ich brauche jetzt ein paar entspannende Tage für Geist und Seele, und spontan fällt mir jetzt auch kaum was ein. Vielleicht kommt da ja noch was, ansonsten bin ich jetzt leider ein ähnlicher Spielverderber wie die Weirdler.

1. April 2012

Blue Valentine (Derek Cianfrance) 8,26




Feiner Indiefilm, der die unterschiedlichen Zeitebenen seiner Liebes- und Liebesende-geschichte flüssig ineinander verzahnt. Cianfrance hat immer wieder einen schönen Blick für eher nebensächliche Elemente und schweift auch gerne etwas ab (sehr sympathisch). Dazu hat sein Film auch eine gewisse sanfte Drastik, sei es bei den Sexszenen oder bei Schlägereien. Williams und Gosling sind ohnehin eine tolle Besetzung, die durch ihre Präsenz schon Spannung erzeugen.

Gerade dass man eigentlich kaum mitbekommt, warum das romantische Paar plötzlich solche Probleme bekommt, macht diese Abhandlung über das Ende der Liebe interessant. Man kann das ruppige Drama zudem auch als lakonischen Kommentar zum schwierigen (=unmöglichen?) Langzeit-Funktionieren einer „Liebe auf den ersten Blick“ sehen.