21. Januar 2013

$9.99 (Tatia Rosenthal) 9,05




Absurde Melancholie mit viel Gefühl - ja, so ein Kino ist mir oft am liebsten von allen. Einige geplagte Seelen, ob lebend oder tot, befüllen dieses wunderbare Knetfiguren-Drama, das mit unterschwelliger Komik ein bewegendes Outsider-Gesellschaftspanorama im Episoden-Stil zeichnet. Herzliche und verstörende Szenen werden miteinander verschmolzen und ein ganz eigener Ton gepflegt; das (hierzulande) völlig untergegangene Werk zählt zu den schönsten und auf jeden Fall am schändlichsten übersehenen Filmen der letzten Jahre. 

In gewisser Weise ist Der Sinn des Lebens für 9.99$ (dt. arte Titel) dem Arthaus-Publikumshit Mary and Max gar nicht so unähnlich, jedoch etwas komplexer, tief- und abgründiger. Der Unterschied im Bekanntheitsgrad dieser zwei Filme ist bedauerlich, und kann eigentlich nur an einseitigem Lobbying und schwacher Vermarktung liegen. Denn bei aller strangeness ist Rosenthals Film im Kern äußerst humanistisch, durchgehend faszinierend und stets liebenswert.

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