18. April 2013

Tim and Eric's Billion Dollar Movie (Tim Heidecker & Eric Wareheim) 7,2



...krankt leider an den bereits bekannten Problemen, die Kinoumsetzungen subversiv-wahnwitziger TV-Formate immer haben.

Das Geniale an den Komikern und deren Inhalten wird in eine Rahmenhandlung und "schöne Bilder" gehüllt, die leider nur selten (zu selten) durch Einschübe wie die irren Präsentationen u.ä. aufgebrochen werden. Zudem zwingt der Gross Out Humor oft zum Mitlachen, ist aber natürlich nicht die wahre Qualität des Duos; da sind z.B. die homoerotischen, sensiblen Momente (inklusive genial subtiler Brechung) viel spannender und auch viel lustiger.

Dennoch ein absolutes Highlight of (Hochglanz-)filth: die irre Parallelmontage, als Eric Tim mittels Drogenassistenz seine Traumfrau ausspannt um mit ihr im Sexshop wüst zu verkehren, während der völlig benebelte Tim die unfassbare „Shrim“-Therapie erhält – flach und eklig, aber auch großes Kino!

Dieser Film geht (im positiven Sinne) viel zu weit, heißt es im Programmheft und das ist dann auch das Beste daran: ein Kind wird geopfert, Köpfe abgesäbelt, eine Eichel in Großaufnahme gepierct, usw...: diverse Tabus werden betont geschmacklos, herrlich direkt und verschmitzt verwurstet. Die Beziehung von Tim und Eric pendelt seltsam und verstörend undurchschaubar zwischen inniger Freundschaft und hinterlistigen Aktionen..

Nach South Park & Team America, Sacha Baron Cohen und co können Tim und Eric in ihrem Kinoabenteuer der subversiven „Zu weit geh“-Comedy kaum mehr etwas Neues hinzufügen: etwas, das sie mit ihrer Fernseh-Show vermutlich schon leisten konnten, denn zumindest die erste Folge erweckt ganz stark diesen Anschein und das enorme Potential der beiden Guerilla-Komiker.

Vor allem scheint jedoch das von mir verehrte elaborierte Nonsense-Kino von Adam McKay, Will Ferrell und John C. Reilly (Talladega Nights, Step Brothers) Vorbild zu sein, an deren rasenden und hochgenialen Irrsinn Tim and Eric's Billion Dollar Movie in Summe, trotz etlicher sehenswerter Momente, nie ganz heranreichen kann - obwohl ausgerechnet Reilly als todkranker, bluthustender "retard" die lustigste Figur des Films gibt.

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