24. Februar 2013

The Dark Knight Rises (Christopher Nolan) 3,70



LUL: Lang und laut, das ist der letzte Nolan-Batman vor allem. Etwas zu den beiden Vorgängern hinzufügen kann er nicht, wobei es natürlich schwer scheint, nach dem beeindruckenden zweiten Teil noch einen draufzusetzen. Nolan hat es ambitioniert versucht, ist dabei aber gescheitert.

Dem überlangen Möchtegern-Bombast fehlen nämlich die Wow-Momente, am ehesten kreativ ist noch der Flugzeugüberfall zu Beginn. Tom Hardy als Bane wirkt immerhin kurios (und bezogen auf die Muskeln, die man sehen kann, noch ärger als in Warrior), die Faustkämpfe mit Batman zeugen von einem interessanten Trend des Kinos, wieder hin zu mehr spürbar hartem Körpereinsatz in einer Welt der Digitaltricks. Doch das verpufft in zweieinhalb Stunden, die von überwältigend lautem Einheitsgetöse so erdrückt werden, dass man es kaum mehr Unterhaltung nennen kann.

Enttäuschend und eigentlich völlig entbehrlich ist dieser Film (politische Subtexte an sich können noch nicht das hinreichende Qualitätsmerkmal sein), die "besten Szenen“ und vor allem auch das von Nolan so geliebte und grundsätzlich auch hervorragend beherrschte „cross-cutting“ wirken wie Aufgüsse aus The Dark Knight und Inception - da hat sich jemand gewaltig überhoben. Im Interview mit Film Comment spricht Nolan auch darüber: „...building and building tension“, „it's a risky strategy because you risk exhausting your audience“(!). Und nicht zuletzt, „this ability to blow things up into very large emotions“. Für mich hat Nolan es in seinem Eifer, noch einen draufzusetzen, übertrieben. Interessant ist so gesehen vor allem, wie seine kommenden Werke aussehen mögen. Da er auch erwähnt, wie überrascht und erfreut er war, dass das Publikum dieses Extrem so gut angenommen habe, ist fast zu befürchten, dass er diesen Stil noch weiter treiben will – aber wir werden sehen.

In gewisser Weise ähnelt nun Nolans Batman-Saga rückblickend jener, mit der die Wachowski-Geschwister knapp ein Jahrzehnt zuvor mehr oder weniger reüssierten: immerhin bot der ebenfalls ziemlich vergeigte, gigantomanische Abschluss der Matrix-Trilogie aber wenigstens noch eher faszinierende Action-Orgien und viel Spannung, wie es denn ausgeht.

1 Kommentar: