15. August 2013

5 broken cameras (Emad Burnat & Guy Davidi) 7,x



Palästinensische Aufstände im Westjordanland. Einwohner eines kleinen Dorfes versuchen sich gegen die israelische Armee und die israelischen Bauvorhaben zu stellen; der Ko-Regisseur dieses Films, Emad Burnat, ist immer mit der Kamera dabei – keine Überraschung, dass fünf Kameras im Lauf der Dreharbeiten zu Bruch gehen.

Der Film ist gewiss ein intensives Dokument dieses ewigen, schrecklichen Konflikts und der sinnlosen, aber vielleicht auch nie mehr zu beendenden Spirale der Provokationen und Gegenprovokationen. Die offensive, genau gar nichts zu einer möglichen Deeskalation beitragende Einstellung des Regisseurs und seiner Kompagnons macht aber auch wütend. Der dreijährige(!) Sohn wird zu den gefährlichen Demos mitgenommen um so „zum Mann zu werden“, die um ein Ende dieses Filmens und damit eines permanenten Leben aufs Spiel Setzens flehende Frau wird kurz gezeigt, dann aber mit den Worten „Ich muss das tun“ wieder abgedreht.

Man versteht die Wut der Menschen in deren Situation, aber als Zuschauer fühlt man sich dann doch etwas unwohl, wenn dem wenig diplomatisch anmutenden Film beim Abspann heftig applaudiert wird. Selbst wenn die Situation schrecklich ungerecht und ein Kampf gegen Unterdrückung immer legitim ist – selbst naive filmische Vermittlungsversuche wie Lemon Tree scheinen mir sympathischer..

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