Eine Doku aus der Zukunft: berichtet wird aus einem und über ein finnisches Atommüll-Endlager. Regisseur Madsen tritt dreimal selbst auf, im Dunkeln philosophierend, beleuchtet nur von einem Streichholz, das langsam verglüht. Ja, diese eigenwillige Doku gibt sich sehr kunstbetont, immer wieder gibt es lang-elegische Kamerafahrten oder kunstvolle, manchmal fast unheimlich arrangierte Szenen – die auch beeindrucken, keine Frage. Dazwischen, und in diesen Momenten ist es eine Doku wie viele andere auch, werden talking heads gezeigt - Wissenschafter u.ä. zu dieser Form der Lagerung befragt, und zwar immer mit dem tiefsinnigen Gedanken an die ferne Zukunft: was passiert denn mit diesem ganzen hochgefährlichen Müll in 1000, in 10.000, in 100.000 Jahren?
Madsen stellt verschiedene Aspekte zur Diskussion, etwa die Frage, ob Sprache in dieser Zukunft noch existiert – um vor dem gefährlichen Müll zu warnen (etc.). Das ist einerseits spannend, wirkt aber manchmal auch etwas zu philosophisch für ein Thema, das man auch pragmatischer angehen könnte. Manchmal übertreibt es der Regisseur ein wenig mit stark selbstgefällig wirkender Coolness („wir müssen uns erinnern, zu vergessen“). Dennoch einmal eine Dokumentation (zu einem höchst aktuellen Thema), die faszinierend anders ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen