13. September 2011

Nacido y criado (Pablo Trapero) 7,85




Nüchtern ist der Titel (in etwa "geboren und aufgezogen"), unaufgeregt und ruhig die Inszenierung dieses Dramas um die zunächst schön anlaufende, dann tragische Geschichte eines jungen Vaters, der wegen einer dummen Aufmerksamkeit im Auto mit Frau und Tochter einen schweren Unfall baut.

Nach einem radikalen (Story-)Schnitt sehen wir ihn, alleine, in einer abgelegenen Einöde; die Träume von einem eigenen gemeinsamen Hotel mit der Frau sind vergangen, jetzt arbeitet er an einem trostlosen, meist geschlossenen Flughafen und ist, wenn auch für Außenstehende kaum merklich, schwer traumatisiert vom Verlust seiner geliebten Familie.

Es ist ein ungewöhnlich ruhiger, aber durchaus rauher Männerfilm, der sich viel Zeit lässt um seine Hauptfigur das schreckliche Erlebnis verarbeiten zu lassen: definitiv ein mühsamer, trister Weg dies durch Alkoholexzesse und verzweifelten Sex zu versuchen. Männliche Einsamkeit sowie Freundschaft sind weitere Motive. Man muß sich natürlich einlassen, den armen Hund auf diesem Weg – in beschleunigter Spielfilmfassung – zu begleiten; entlohnt wird man mit einem, trotz bitterer Thematik, schönen „kleinen“ Film und einem erstaunlichen Ende.

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