Die beiden Filmemacher begleiten drei Meisterkonditoren bei ihren Vorbereitungen auf und der Teilnahme an einer ganz besonderen Prüfung. Sie wollen zu MOFs werden, den "Meilleurs Ouvriers de France", den besten Handwerkern, in diesem Falle, Backwarenzubereitern des Landes der großen Gourmets. Ruhm und Ehre, sogar eine Ehrung durch den Präsidenten, winken denjenigen, die diese heikle und anstrengende Prüfung bestehen und dem MOF-Klub beitreten dürfen. Nur alle vier Jahre steigt die dreitägige Schwerstübung, in der die Bewerber alle möglichen wohlschmeckenden und gutaussehenden Kuchen, Torten, Pralinen und was es da so alles (dazwischen) gibt, bis zu riesigen, ultrafragilen Zuckerskulpturen anfertigen müssen...dass dies in so einer Streßsituation mit viel Zeit- und Erfolgsdruck natürlich auch bei einigen trotz großen Talents und akribischen Vorbereitungen in die Hose geht, ist klar...
Hegedus und Pennebaker haben mit Crème de la Crème (dt. arte-Titel) eine sehr sympathische und vor allem empathische Doku über die Feingebäckskönige und die MOF-Aufnahmeprüfung gedreht. Zu sehr beschwingter Musik gelingen ihnen immer wieder gewitzte Montagen rund um das große Ereignis, rund um all die schönen Desserts und deren gefinkelte und aufwendige Zubereitung, aber es gelingt ihnen auch ganz locker und ungezwungen die Kandidaten in ihrem Alltag zu begleiten und ihnen ihre Einstellungen und Gefühle zu diesem und jenem entlocken. Ein leichtfüßiger, entspannter, unterhaltsamer und humorvoller kleiner Film über die schönste Hauptsache der Welt, bei dem man am Ende richtig mitfiebern und mitleiden kann, auch wenn das Streben um Aufnahme in den exklusiven Club und die stressigen Vorbereitungen inklusive Vernachlässigen von Familie, usw. generell natürlich eher naiv und blöd erscheinen. Denn diese Typen sind ohnehin Meister ihres Faches, auch wenn sie dem Druck an diesen drei Tagen nicht gewachsen sind und den ehrwürdigen Kragen schlussendlich nicht anlegen dürfen. Zumindest vorerst, denn, so erfährt man unter anderem, auch der heutige Präsident des Vereins hat es erst im dritten Anlauf gepackt.
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