Vier Menschen in dieser Megastadt, vier völlig unterschiedliche Lebenshintergründe und (Arbeits-)Situationen porträtieren die Filmemacher in ihrem engagierten und sich erfreulicherweise richtig viel Zeit nehmenden Werk.
Die Personen - der zentrale Charakter ist der an der Armutsgrenze lebende junge Arbeiter Yuan - erzählen aus ihrem Leben, werden mit der Kamera begleitet und dabei befragt, ansonsten wird „von außen“ nichts erklärt, o.dgl. Das gibt diesem Film trotz seiner Länge auch einen fesselnden Charakter (etwas, das übrigens dem sonst so verlässlichen Jia Zhang-Ke in seinem aktuellen, eher artifiziell orientierten, recht mühsam-trockenen China-Arbeiter-Porträt 24 City leider kaum gelang).
In Shanghai Fiction jedoch werden die Menschen und ihre Situation richtig plastisch, man mutiert für mehr als zwei Stunden zum mitfühlenden Beobachter und erfährt, mehr über Emotionen und Alltagsgeschehnisse als über trockene Vermittlung von Fakten, so Einiges von diesem fremden Land, seiner Kultur und Politgeschichte und vor allem der spezifischen Lebensrealität von Yuan und co.
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