11. September 2011

Midnight in Paris (Woody Allen) 5,40




Aus der sehr charmanten Idee eines geplagten Schriftstellers, der in Pariser Nächten auf Literatur- und Kunstgenies der Vergangenheit trifft, macht Woody Allen im Detail leider eher wenig. Der Witz der Gegenwartshandlung um Frau, Schwiegereltern und Nebenbuhler fällt auch flach oder zu bekannt aus, gerade im Vergleich zu den vielen besseren Werken des alten Helden des Neurotikerwitzes. Ob die Darstellung der zahlreich auftretenden Promis wie Fitzgerald, Hemingway oder Dali gut gelungen/parodistisch ist oder nicht, mag ich nicht beurteilen, jedoch bleibt eher der Eindruck eines flachen Schaulaufens.

Besonders witzig ist das alles nicht, durchaus aber romantisch in jedem Sinne. Owen Wilsons Flanieren durch die nächtlichen Straßen, sein Eintauchen in eine besondere Welt, das macht Laune und man kann sehr beschwingt aus dem Film gehen, obwohl er eigentlich ziemlich mittelmäßig ist. Am Ende ist immerhin die Idee mit dem weiteren Zeitsprung witzig.

5 Kommentare:

  1. Woody Allan muss ich unbedingt nachholen. Bisher kenne ich nur "Die letzte Nacht des Boris Gruschenko". Ist der Hintergrund des Covers nicht eine Abart von Van Gogh?

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  2. Ja, mach das! Diese 70er Jahre-"Klamotten" von ihm sind auch die, die ich am besten kenne; ansonsten ist sein Gesamtwerk eh riesig, kenne bei weitem nicht alles; habe auch seinen letzten Film aufgrund magerer Kritiken ausgelassen. Von seinen neuesten Filmen (in denen er nicht mehr selbst mitspielt) sind sicher "Match Point" und "Vicky Christina Barcelona" am empfehlenswertesten.

    Ja, van Gogh; warum ist mir schleierhaft, da er im Film natürlich gar nicht vorkommt; vielleicht ergibt es kunsthistorisch doch irgendeinen Sinn..oder es ist eher willkürlich gewählt oder weil jemand Fan des Bildes ist, keine Ahnung :)

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  3. In Sachen Woody Allen bekenne ich mich auch schuldig im Sinne der Anklage - irgendwann bin ich wegen künstlerischer Ermüdung ausgestiegen und habe von seinen 3000 Filmen nur ein paar noch in Erinnerung. Gerade wollte ich mich aufraffen und einfach "mal wieder reinschauen", doch die Kritken zum Film sind ja überwiegend mau. Ich glaube, deine Empfehlung hat was für sich und ich sollte mir ein paar DVDs besorgen. "Match Point" und "Vicky Christina Barcelona" also, hmhm. Wie ist es mit "Scoop" ? (weil der überall günstig bei uns angeboten wird).

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  4. Im Gegensatz zu vielen anderen fand ich erst mit den Filmen aus den 80ern ("The Purple Rose of Cairo" etc.) zu Woody Allen, weil mir sein neurotisches Getue etwa in der "New York"-Trilogie nicht zusagte. Ich verehre deshalb auch einige Filme (z.B. "The Curse of the Jade Scorpion"), die andere als mau betrachten. Von "Vicky Christina Barcelona" (oberflächlich) war ich sehr enttäuscht, während "Scoop" in meinen Augen eine herrliche Klamotte ist, die ich durchwegs genoss. - Von "Midnight in Paris" warte ich als seltener Kinogänger jetzt mal die DVD ab, hoffe aber, er erweise sich als besser als du ihn schilderst. Ich vergöttere Owen Wilson nämlich schon wegen seines besten Stücks: der Nase. :)

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  5. Deshalb hat der Woody, ich glaub es waren nur 2996 ;), Filme gedreht, damit für jeden etwas dabei ist. :)

    Wer weiß, wer weiß, ob "Scoop" nicht doch gut ist, ich kenne ihn aber nicht. Wie man von "VCB" enttäuscht sein kann, weiß ich nicht, die Spielfreude in diesem Film ist so enorm, die Leidenschaft sprudelt...vielleicht im Kern etwas klischeehaft, aber umwerfend umgesetzt. Hätte eigentlich gedacht, dass das einer der wenigen kleinsten gemeinsamen Nenner sein könnte.

    "Match Point" ist ja ein ernsterer Film, vielleicht finden wir da alle zusammen. ;)

    Owen Wilson mag ich auch gern, ich fand den Film auch durchaus sympathisch, aber gleichzeitig war ich mir auch bald sicher, dass er eigentlich nicht gut ist. :)

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