14. Oktober 2011

Tsumetai nettaigyo (Sion Sono) 7,92




Nach dem ultraexzessiven Ai no mukidashi/"Love Exposure" ist Sonos Nachfolger oft fast wie ein gewöhnliches Thrillerdrama inszeniert, nämlich stilistisch wesentlich ruhiger und klassizistischer, aber mit einigen (filmtypisch japanischen) grotesken, bisweilen regelrecht kindisch anmutenden Schrägheiten gespickt.

Als Studie über männliche Machtkämpfe und fast schon erzwungenes Gewalt-Lernen sowie als Allegorie auf eine beinharte Geschäftswelt funktioniert Cold Fish ziemlich gut, gerät dabei mit Fortdauer gar ein wenig langatmig, eher er gegen Ende Züge eines (durch ständige Unterdrückung und Zwänge forcierten) „Japanese Psycho“ annimmt und konsequent und glitschig wie selten gesehen in (verstörend-beklemmendem) körperdekonstruktivistischem Radikalismus gipfelt. Leider hat Sono den Film um ca. eine (sehr blöde) Minute bzw. einen (sehr blöden) Satz zu lange gemacht, was zwar schade ist, den sehenswert-schaurigen Großteil des ultrakühlen (und damit ein wenig auch an die Radikalität von Kubrick erinnernden) Films jedoch retrospektiv nicht sonderlich zerstört.

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