Kein reiner Terror- oder Horrorfilm, sondern eher eine schräge, böse Satire über männliche Gewalt gegen Frauen bzw. die schockierend-pervertierte Unzivilisiertheit zivilisierter Menschen, die „Tiere“ zu Menschen erziehen wollen. Aus dieser fiesen Prämisse macht Lucky McKee einen vor allem auf der Tonspur oft meisterlichen, argen Film, bei dem ein Gefühl von Spaß insofern nicht Überhand nehmen kann, weil der Hintergrund des brutalen Soziopathen-Anwalts (als „funktionierendes Mitglied" der zivilisierten Gesellschaft) mit krankhaftem Macht- und Gerechtigkeitssinn sehr bitter ist. Dass manche trotzdem an heftig unguten Stellen lachen, könnte manchmal besorgniserregend sein, manchmal kann man auch während dem betroffenen Schlucken ob der gezeigten Gewalt gar nicht anders als zugleich auch blöd grinsen: Torpedierung der moralischen Sinne.
The Woman ist jedenfalls eine, auch dank der unbekannten, radikal agierenden Darsteller sehr intensiv funktionierende, denkbar weit von jeglichem Mainstream entfernte Mixtur aus Elementen von Stoffen wie American Psycho oder Hostel, gemixt mit einem ausgeprägten Regiesinn für Humor und Beklemmung. Und ziemlich cool (im Sinne von kathartisch beuschelig) ist er vor allem dann mit diesem wahnwitzig-rasenden Ende auch noch.
Ha! Endlich mal ein Film, der sowohl Splatter-Mutti als auch mir gefallen könnte: Sie bekommt ihre Gewalt, und ich träume als Soziopath davon, sie zu quälen. :)
AntwortenLöschen