2. Dezember 2012

The Avengers (Joss Whedon) 5,40



Nach den vielen Marvel-Einzelfilmen (mit den Highlights Hulk von Ang Lee und Thor von Kenneth Branagh) fällt das Aufeinandertreffen der Superhelden völlig enttäuschend aus. Zu Beginn kann man sich noch über die fesche Robin aus "How i met your mother" als mimiklose Möchtegern-tough lady amüsieren, danach muß man ewig warten, bis es wieder eine halbwegs aufregende Szene gibt. Interessante Einstellungen oder Kameraperspektiven gibt es ungefähr eine im Film, und die Dialoge und Sprüche zwischen den Helden sind lahm (das Gekabbel zwischen Iron Man und Captain America ist wenigstens gut gemeint, aber meistens so vernuschelt, dass man eh kaum was versteht).

Die coolsten der Avengers sind ohnehin Thor und Hulk, letzterer hat auch immerhin(!) drei bis vier witzige Momente spendiert bekommen. Das Desaster des langweilig-braven Films verdeutlicht aber am meisten die Figur des Thor. War sein eigener Film noch ein Quell des Charmes und des Witzes, sind seine Auftritte hier völlig humor- und belanglos, die Figur wird total verschenkt. Immerhin, Bruder Loki ist das Beste am faden Hype, Tom Hiddleston hat einen guten Psychopathen-Grinser drauf und zeigt eigentlich als Einziger Präsenz.

Zu viele Helden verderben jeden Brei, keine Figur außer Bösewicht Loki hat Profil. Der megaerfolgreiche Film ist lange völlig langweilig und dann kommt die Mega-Actionsause. Nur ist die leider genauso langweilig, trotz des Gigantismus. Interessant vielleicht noch die 9/11-Zerrspiegelung, aber im sicher über 20 Minuten langen Kampf gegen die Alien-Armee dauert es dennoch ewig, bis sich ein Fünkchen einer Unterhaltsamkeit einstellt.

Der obligatorische Fortsetzungsteaser zwischen nachgereichtem Vor- bzw. Abspann ermüdet dann endgültig noch – der in den letzten 10 Jahren mega-ausgepresste Schwamm der Superhelden-Comic-Verfilmungen ist im Moment total ausgetrocknet. Da passt es ja ausgezeichnet, dass man den Quasi-Beginn dieser Ära (nämlich den ersten Spiderman Film) jetzt einfach rebootet. Wobei man wiederum schon froh sein kann, dass es dann nur einen „Star“ geben wird…


P.S.: War der Film eigentlich in 3D? Ich glaube, ja. Gebracht hat es, wie mittlerweile öfter im Kino, genau nichts.

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