17. August 2011

Rio (Carlos Saldanha) 3,44




Ganz schwacher Kinderanimationsfilm, der doch überraschend herben Content beinhaltet wie Gangster und einen extra psychopathischen Bösewicht, und der ein zwar nicht übermäßiges, aber für einen Kinderfilm doch erstaunliches Augenmerk auf sexuelle Schwingungen und Jokes legt. All dies wirkt total deplaziert, weil in einem an sich harmlos dahinblödelnden "Spaß"(?) für die Kleineren völlig unpassend, während Erwachsene bloß dämliche Anspielungen auf viel bessere Filme erkennen und sich in andere Kinosääle mit den originalen Krachern sehnen.

Ansonsten überrascht es fast wenig, wenn man sich an die relative Mäßigkeit der Ice Age Massenschlager erinnert: Rio hat eigentlich gar nix, was einen witzigen, flotten oder originellen Film ausmacht, ist bloß ein außerordentlich flügellahmer Vertreter eines Genres, das sonst immer wieder charmant-turbulente Vertreter hervorbringen kann, die Kinder und Erwachsene gut unterhalten.

Als besonders nervtötend erweisen sich die 2 Komiker-Vögel mit ihrer pseudocoolen (Hiphop-Gangsta) Art, vielleicht ist hier die Synchro schlimmer als das Original, aber viel besser kann jenes auch nicht sein.

Bezaubernd oder zumindest gelungen ist hier nichts bis ganz wenig: okay, die bunten Farben beim Karneval sind ganz nett, doch wie sich alle Figuren ständig blöd aufführen, nervt immer wieder und lässt nie Stimmung aufkommen. Auch sämtliche turbulente oder "lustige" Szenen des Films sind schon während dem Sehen so mäßig, dass man sie tatsächlich gleich wieder "vergessen" kann. Das einzig halbwegs originell-lustige ist der Nerd-Ornithologe, aber auch dieser Figur vermögen die Macher keine echte Tiefe oder Sympathie einzuhauchen.

Dem gänzlich uncharmanten Film fehlen ohnehin echte Highlights, wie sie viele Animationswerke zu bieten haben, darüberhinaus leidet er gehörig unter den völlig verkorksten Figuren und kuriosen Bemühungen, ein erwachsenes, gar sündiges Rio zu porträtieren. Man spürt zwar hin und wieder die (echte) Leidenschaft des Regisseurs für seine Geburtsstadt, doch in der schal-peinlichen Umsetzung passt nichts zusammen.

Am coolsten ist die Mucke im Abspann: da kommt endlich Laune und Partystimmung auf, der Film davor ist aber völlig banana.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen