16. Oktober 2011

Interludium - Bakshi, Miyazaki, Scorsese

Fritz the Cat (1972) 8,03

Im legendären „Zeichentrick mit dem fickenden Kater“ liegt der Schwerpunkt gar nicht so sehr auf Sex, sondern eher auf sehr wilden, subversiven (politischen) Derbheiten. Bakshi, dessen Film nach der Vorlage von Robert Crumb oft selbst auf Droge scheint, überschreitet lustvoll alle vorstellbaren Grenzen des guten Geschmacks, der politischen Korrektheit und der Gewalt, was nicht immer nur einfach lustig, sondern manchmal gleichzeitig auch bitter, hart und anklagend kommt.


Tonari no Totoro/Mein Nachbar Totoro (1988) 8,05

Auch beim zweiten Mal kann es wiederum überraschen wie ruhig und gar höhepunktsarm dieses (Kult-)Werk - auch im Vergleich zu anderen Miyazakis - eigentlich ist; auch herrscht hier nicht die größte Komplexität. Dennoch so schön, so liebevoll, so knuddelig gestaltet und auch durch die stets vorherrschende Dramatik einer möglicherweise sehr ernsten Krankheit der Mutter alles andere als „simpel“.


Boxcar Bertha (1972) 7,85

Verspielte, auch typisch für den Meister sehr brutal gesprenkelte Outlaw-Ballade, in der die Vorliebe für (älteres) Kino immer wieder durchscheint. Auch die später noch ausgefeiltere Klasse und der Stil Scorseses sind schon deutlich ausgeprägt. Das inhaltlich mit Bonnie and Clyde verwandte Widerstands-Epos (dt.: Die Faust der Rebellen) ist kein herausragender, aber einer von vielen eindrucksvoll wilden amerikanischen 70er Jahre-Filmen (s.o.).

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