Béla Tarr, Seom, Bruno Dumont, The War Zone, The Piano, sämtliche 'Außenseiter'- und 'Männer im Pub schauen finster wenn der Außenseiter reinkommt'-Filme und dann noch sämtliche Werke mit den Themen Gewalt gegen Frauen und Vergewaltigung.
Das alles kam mir während der ersten Hälfte dieses Films in den Sinn und das ist nicht positiv gemeint. Immerhin lief dieses Werk vor 3 Jahren im Wettbewerb von Cannes und wurde gar mit einem Kritikerpreis ausgezeichnet. Da sollte man schon ein bisschen was Eigenständiges bis Mitreißendes zu bieten haben. Ja, stimmt, es geht in diesem Fall inhaltlich um etwas Eigenes, nämlich Geschwisterliebe. Doch die Art wie dieser Film gemacht ist (inklusive seiner ziemlich oberflächlichen Schweigsamkeit sämtlicher Menschen), lässt kaum eine sensible Auseinandersetzung mit diesem Thema zu, Regisseur Mundruzcó ist auch eher auf eine schwelgerische und pathetische Inszenierung aus.
Immerhin ist die zweite Hälfte aus zwei Gründen nicht völlig vernachlässigbar. Erstens wird tatsächlich im Verlauf des Films ein schlichtes Holz-Haus am Wasser erbaut (wow!) und dann ist da noch das Ende mit einer eiskalten, schrecklichen Gewalttat. In diesen Momenten zieht sich alles zusammen und Mundruzcó trifft einen doch noch direkt im Inneren.
Aber wozu nun das alles und wozu dieser Film? Geht es wirklich darum ein Tabu der Gesellschaft zu diskutieren? Oder um die x-te Darstellung ruchloser männlicher Gewalt gegen Frauen bzw. Tabu-Begeher? Oder ging es vielleicht doch vor allem um eine möglichst schwelgerische Inszenierung?
Danke für die Warnung! Der Film hätte es eines Tages möglicherweise auf meine Merkliste geschafft.
AntwortenLöschenWarnung ist vielleicht übertrieben, aber empfehlen kann ich den echt nicht. :)
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