4. November 2011

Putty Hill (Matt Porterfield) 7,98




Am tollsten an diesem (im löblichen, sensiblen Sinn) pseudodokumentarisch angelegten (Miniaturen-)Soziogramm über eine Gruppe von Trauernden ist die sehr authentisch anmutende Stimmung, die geschaffen wurde. Wenn man krude Film-Vergleiche mag, könnte man das Werk fast als einen geerdeten Gegenentwurf zum überambitioniert-entrückten Enter the Void sehen. Hier wird mit anderen Mitteln eine gar nicht unähnliche Stimmung erzeugt, fast so als wäre nach dem Tod einer geliebten Person ein Wattefilter über alle Sinne gespannt. Porterfield verstärkt dies in seiner Inszenierung teilweise meisterlich, etwa wenn der Wortlaut einer beim Tätowieren gefilmten Unterhaltung nur durch Texteinblendungen deutlich wird. Es ist ein intimer Film mit intimen Momenten über unmittelbare Trauer(arbeit) und generellen Lebensfrust, die lokale Verwurzelung des Films und seiner großartig nicht film-stereotypen Charaktere kann man jederzeit spüren. Und dann ist da auch noch dieses wunderschöne, „künstlerische“ Ende mit den tanzenden, unscharfen Autolichtern.

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