3. Dezember 2010

In 3 Tagen bist du tot 2 (Andreas Prochaska) 6,30




Das Teen-/Twen-/Zehn Negerlein-Slasher-Thriller-Genre zeichnet sich per se nicht gerade durch viele Höhepunkte aus. Es gibt natürlich einige sehr tolle Filme, der Rest ist meist aber nur gähnend langeweiliges Runterbeten des ewig gleichen blutlüsternen Rosenkranzes. Die österreichische Dialektvariante In 3 Tagen bist du tot wusste durch das spezielle Setting im Salzkammergut und wegen der flotten Inszenierung durchaus zu gefallen, mehr aber auch nicht. Dazu noch einen weiteren Aufguß zu drehen, scheint also erstmal wenig spannend.

Und in Prochaskas Fortsetzung seines eigenen Films tut sich auch vorerst ksum etwas, das dieses Vorurteil widerlegen könnte. Eine gemächliche (Krimi- und) Trauma-Story wird da ausgebreitet, ohne dass Drehbuch oder Schauspieler diese Traumatisierung überzeugend vermitteln können. Die Geschichte ins verschneite Bergland Tirols zu verlegen ist ein netter Einfall, aber abseits dieser Kulisse kann der Film zu lange nichts bieten. Dennoch beeindruckt am Ende der langgezogene „Showdown“ mit blutiger Kompromisslosigkeit und dichter Atmosphäre – in dieser letzten halben Stunde unterhält Prochaska den Zuschauer doch noch gekonnt und sorgt für Intensität. Aber so ähnliche Überlebenskampf-Filme gibt’s halt auch schon wie Sand am Meer, wertvoll ist das auf keiner Ebene und selbst für niedrigere Ansprüche hat der Thriller geasmt gesehen zuviel Leerlauf bzw. erinnert in seinen besten Regie-Momenten an interessantere Genrekollegen, wie etwa Haute Tension. Fazit: Kann man schon mal ansehen, ohne dass es ärgerlich ist, aber auch nur, wenn einem wirklich gar nichts Besseres mehr einfällt.

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