Onkel Boonmee liegt nach einer Nierenoperation zuhause am Land im Sterben. Passend zum Abschied tauchen seine verstorbene Frau und der ebenfalls verstorbene Sohn als Geister auf (sehr stimmungsvolle und gerdezu humorvolle, warme Szenen sind das...).
Dschungelgeister und ebenso Wiedergeburt sind zentrale Themen in Onkel Boonmee, der sich an seine früheren Leben erinnern kann (bzw. der sich an seine früheren Leben erinnert). Themen, die bereits in Apichatpongs vorhergehenden Filmen, etwa dem genial fiebrig-faszinierenden Tropical Malady und dem vielschichtigen Syndromes and a Century vorherrschten. Die Existenz dieser schönen Vorgänger mag auch ein Grund dafür sein, warum der preisgekrönte und von vielen Kritikern geradezu hymisch gefeierte Onkel Boonmee doch nicht so eine Offenbarung darstellt bzw. nicht diese Ausnahmestellung im Gegenwartskino einnehmen kann, wie man durch die Vorschußlorbeeren vielleicht erwartet hätte. Es ist ein weiterer toller Schritt in AW's Schaffen, der Film ist schön, er ist faszinerend, manchmal witzig-überraschend, völlig ungebunden, aber das alles sind eben Qualitäten, die man von Weerasethakul schon kennt und seit Jahren schätzt. Vielleicht ist dies nicht sein aufregendster, aber tatsächlich sein reifster, massenkompatibelster Film, (was übrigens eine Parallele zum Gewinner der Goldenen Palme des Vorjahres bzw. dessen Schöpfers ersichtlich werden lässt).
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