Die alleinstehende Johanna wird nach einer Party am Nachhauseweg vergewaltigt. Es stellt sich heraus, dass ihr jemand aus dem Freundeskreis K.O.-Tropfen in den Champagner gemischt hatte. Im Unterschied zu einer Vielzahl von Whodunit-Krimis ist das Opfer hier also am Leben und traumatisiert, und will selbst wissen, wer für die schreckliche Tat verantwortlich zeichnet.
Es entwickelt sich eine Mischung aus halbwegs spannendem, aber auch oft etwas billig wirkenden Thriller mit Dramaelementen (um eine traumatisierte Frau in einer ungewöhnlichen, argen Situation), die eher gut gemeint als richtig gut sind. Vor allem die wenig einfühlsamen, völlig ablehnenden bis feindseligen Reaktionen des „Freundes“-kreises von Johanna fallen sehr unglaubwürdig aus; sie sind natürlich erzwungen, weil der Film ja aus der Frage, wer Johanna das denn als vordergründiger Freund angetan hat, sein Kapital hauptsächlich schlagen will. Um so eine Mischung aus Charakterdrama und Krimireißer aber richtig hinzubekommen, müsste man schon etwas mehr am Kasten haben als das Team dieses Werks.
Gerade als der Film gegen Ende immer ruhiger wird und die Rückkehr zur Normalität für Johanna relativ sensibel zeigt, kommt es am Ende doch noch zu einer Auflösung, die die Grenze zur Lächerlichkeit schon überschreitet. So ist im Nachhinein weniger der Film gut, als nur einzelne Teile bzw. die fiese und heftige Situation, in der sich das Opfer befindet. Es wäre wünschenswert gewesen, dass aus diesem mit guten Schauspielern besetzten Projekt mehr entstanden wäre als ein halbinteressanter Film mit doofen Momenten.
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