31. März 2011

Shekarchi (Rafi Pitts) 5,50




Selten am Heimweg vom Kino so unentschlossen gewesen, ob dies nun ein recht guter, irgendwie interessanter, letztlich gescheiterter oder einfach nur blöder Film ist.

Die düstere, einfach erzählte, am Anfang noch quälend langsam gefilmte Geschichte um einen verschwiegenen, ernsthaften Mann, der aus dem Gefängnis kommt, da draußen nur einen Nachtschicht-Arbeitsplatz erhält und somit Frau und Tochter kaum sehen kann, fasziniert auf Dauer, bevor sozusagen mit dem zweiten Akt plötzlich eine schlimme Richtung eingeschlagen wird: der Film wird noch trister, der Jäger, sofern er nicht schon zuvor einer war, wird geboren.

Das letzte Drittel dieses höchst kuriosen Werks ist dann schließlich weniger nachdenkliches Drama, denn explizit konstruiertes, absurdes Theater, das völlig eigenartig endet: BAFF!

Was sollte das? Was, wenn überhaupt etwas, soll das alles bedeuten? Die Verortung im Iran mit der leisen Ahnung der bevorstehenden Revolution scheint für diese Fragen dabei fast unerheblich, eine mögliche Allegorie auf Polizeigewalt auch universal lesbar, jedoch kaum visionär. Ist "Zeit des Zorns", wie sein dämlicher deutscher Verleihtitel lautet, ein guter oder mieser Film? Jedenfalls ist es ein besonderer. Dass man ihn aber deshalb auch sehen, interpretieren und diskutieren müsste, bleibt fragwürdig.

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