Schon wieder ist ein Affe der Hauptdarsteller. Extreme Nahaufnahmen eines runzlig-zerfurchten Gesichts sehen wir zu Beginn dieses ungewöhnlichen Dokumentarfilms über eine ca. 40-jährige Orang-Utan Dame. Nénette ist also eine Tierdoku, doch eine ausgesprochen künstlerisch-französische und eine besonders kino-taugliche: nämlich eine philosophische Reflexion über das Betrachten an sich und über das Spekulieren, was in (eingesperrten) Tieren so vor sich geht. Während wir die Affen - neben Nénette auch ihren Sohn - sehen (was alleine schon faszinierend, manchmal auch belanglos ist), hören wir Zoobesucher, Pfleger und unidentifizierbare Philosophierer über das Gesehene (und nicht sicht- bzw. nicht nachweisbare) reden…
Der kurze Film zieht sich schon etwas und bringt keine Mördererkenntnisse, doch Philibert involviert den Zuschauer geschickt in seine Reflexion.
(Lesenswerte weiterführende Gedanken zu seiner Arbeit wurden im Falter und der Stadtkinozeitung geschrieben, leider scheinen diese Artikel online jedoch nicht verfügbar zu sein.)
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