20. Mai 2010

Yuki & Nina (Hippolyte Girardot/Nobuhiro Suwa) 7,48




Die 9-jährige Yuki, Kind eines Franzosen und einer Japanerin, erfährt von ihrer Mutter von der Trennung ihrer Eltern und dass sie nach Japan ziehen soll. Traurig und phlegmatisch wird die kleine Yuki von da an bleiben, verunsichert und vor allem ungewillt, mit ihrer Mutter ihr gewohntes Leben zu verlassen. Nur die Freundschaft zu Nina gibt ihr immer wieder Freude (und auch Ablenkung)…

Einen hervorragenden, psychologisch fein nuancierten Film über ein Scheidungskind hatte in Cannes bereits zwei Jahre vor dem Männer-Duo Girardot und Suwa Frau Mia Hansen-Love mit Tout est pardonné vorgelegt. Yuki & Nina ist in manchen Dingen vergleichbar, etwa bei der Sensibilität für die Kindersorgen; er ist sogar noch mehr und sehr konsequent (liebevoll) aus der Kindesperspektive erzählt – bzw. zu erspüren.

Die zweite, etwas seltsame (oder: rätselhafte, oder: märchenhafte) Hälfte des Films, in der Suwa die Regie von Girardot übernimmt, mutet am ehesten an wie eine Realversion von Passagen aus Miyazaki-Filmen wie Mein Nachbar Totoro oder Chihiros Reise (aus der staunenden Kinderperspektive, dafür ohne irgendwelche Fantasyfiguren): ein sehr interessanter Verlauf, dennoch fehlt dem durchgehend angenehm kindlichen Film, gerade im Vergleich mit den erwähnten Werken, irgendwie der letzte Punch, die Bedeutung: sanftes Dahinplätschern auf dem Fluß einer schwierigen und dennoch nicht unschönen Kindheit.

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