4. Mai 2010

Okuribito (Yojiro Takita) 7,37




Der Gewinner des letztjährigen Auslandsoscars, dessen Originaltitel eine Art Kunstwort aus Mensch und verabschieden/geleiten zu sein scheint, entpuppt sich nicht als Überfilm, aber als ein gekonnt ruhig erzähltes und inszeniertes, melancholisches, aber auch mit einigem Humor angereichertes Drama um einen Musiker, der sich ziemlich unfreiwillig beruflich zum professionellen Leichenaufbahrungs-Zeremonienassistent (und schließlich -meister) umorientiert - ein ungewöhnlicher und scheinbar wenig prestigeträchtiger Job, der einigen Bekannten missfällt und zum Überdruß auch seine etwas konservative Freundin leider richtig anwidert...

Nokan - Kunst des Ausklangs (Departures) geht visuell und akustisch sehr direkt an die Emotionalität des Zuschauers, begibt sich aber dabei nur selten in Kitschgefahr (eigentlich nur einmal, das dafür aber richtig fett: Celloposing vor Hochglanzkulisse) und erzählt unter anderem davon, einen neuen Weg einzuschlagen; in einen Beruf, in ein Leben richtig hineinzuwachsen. Auch die sympathisch-schrulligen Nebenfiguren und ihre Probleme fügen sich gut ein. Nur gegen Ende ergeben sich ein paar minimale Längen und Redundanzen und letztendlich gelang Takita kein richtig großer, auszeichnungswürdiger Wurf, aber ein schöner, warmer, oft sehr sensibler Film ist ja auch für sich Einiges wert.

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