Galliges Porträt einer Hausmagd in der Midlife Crisis: sie arbeitet viel zu viel, deshalb möchte die Familie sie mit einer jüngeren Hilfe entlasten; doch die alte fühlt sich in ihrer Ehre verletzt und wehrt sich vehement, zum Teil mit für das Publikum auch witzigen, jedenfalls sehr kuriosen Mitteln.
Zwischen dramatischem Unterbau und drübergestreuter Komik schwankt also dieser in sehr kühlen Digitalbildern (die genau wie die Charaktere eine wenig menschelnde Stimmung transportieren) gedrehte Film über ein ängstliches Einigeln einer Frau, die Angst hat, ihre Routine zu ändern oder noch schlimmer, ihre Existenz bedroht sieht. Die Inszenierung wirkt manchmal etwas beliebig, auch das Schauspiel des alten Dienstmädchens pendelt etwas unentschlossen zwischen grotesk und ernsthaft. Überhaupt ist der Film insgesamt nicht ganz überzeugend, vieles plätschert, doch immer wieder gibt es unterhaltsame, selten auch ergreifende Momente. Gegen Ende dann, als der Widerstand gebrochen wird und eine junge Dame es endlich schafft, die beleidigte Leberwurst aufzuweichen, klingt der Film auch noch sehr angenehm aus und hat letztlich etwas Entscheidendes mit seiner streckenweise ordentlich fiesen Antiheldin gemein: an der Oberfläche wenig reizvoll und ausgesprochen ungalant, doch darunter schimmert ein liebenswerter Kern.
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