Ein Roadmovie mit zwei schrulligen Außenseitern, die sich im Laufe des Films immer mehr anfreunden und gemeinsam skurrile Begegnungen erleben und durch das Zusammensein mit dem anderen selbst wachsen...Werke dieser Gattung gibt es wohl bereits so einige in der Filmgeschichte und jeder neue Vertreter muß sich die Frage gefallen lassen, ob er nicht einfach eine Routine mit ein paar eigenen Ideen abspult.
Eldorado wirkt dann zunächst auch bloß wie ein solider, recht netter, aber nicht allzu aufregender Vertreter dieser Gattung. Doch gerade in der letzten halben Stunde gelingt dem Belgier Lanners, vor allem dank einer unerwartet intensiv-intimen Küchenszene und einer anschließenden gefühlvollen Montage im Garten sowie einem eher unkonventionellen, offenem Ende seine relativ kurze Arbeit scheinbar sehr persönlich zu färben und damit ganz sanft zu reüssieren. Denn letztlich kann man hier, bei Yvans und Elies Reise, trotz der immer recht risikolosen Verwendung einiger altbekannter, altbewährter Genre-Elemente, auch als alter Roadmovie- und Lakonische Filme-Hase doch wieder das Gefühl haben, etwas ganz Eigenes gesehen und miterlebt zu haben. Lanners Roadmovie ist also nicht (nur) bloß ein halbgares Aufkochen eines beliebten Rezeptes, sondern sympathisch, herzlich, ehrlich verschroben und durchaus sehenswert.
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