Eine seltsame, mysteriöse, wahnhafte, richtiggehend spinnerte Geschichte; die großen Themen menschlicher Existenz; edle Bilder, und dann auch noch endlich mal wieder Tim Roth in einer Hauptrolle – Coppolas von Kritikern und Fans mehr belächeltes als beklatschtes Comeback hat mir eigentlich ziemlich gut gefallen.
Man kann all das sicher auch als prätentiös, pointless oder sogar trashig abkanzeln, ich sah aber einen Film, der sehr originär, völlig unvorhersehbar und angenehm anders war. Unerfüllte Liebe, Alter, Tod, Krieg, und einiges mehr wird hier verhandelt, wenn auch, zugegeben, oft etwas nichtssagend. Wenn jemand argumentieren möchte, warum dieser Film weniger gelungen sei, wird es sicher einiges an Material geben, doch ich verbrachte schon zwei nette Stunden; der eine oder andere Schmunzler darf ja auch erlaubt sein und trägt dann auch das Seine zu guter Stimmung bei.
Betrachtet man den Liebesstrang, lassen sich zu Benjamin Button Parallelen ziehen, Coppolas Film finde ich aber, weil komplexer und angenehm eigensinnig, im Vergleich gelungener als Finchers etwas zu glatt gebügeltes Hochglanzprodukt. Außerdem kam es mir schlußendlich auch ein bisschen so vor, als hätte Coppola seinen stets sehr elegant wirkenden Film mit sanften Anleihen bei David Lynch gedreht.
Auch wenn Youth without Youth ein Werk ist, über das man vielleicht sagen könnte, dass es niemand wirklich dringend gebraucht hat und außer ein bisschen Verwunderung und Erstaunen nicht allzuviel Bedeutendes über bleibt: als ehemaliger ganz Großer Hollywoods ausgerechnet mit so einer leicht angreifbaren, schrägen Arbeit nach 10 Jahren Pause zurückzukehren, hat jedenfalls definitiv etwas; dafür Chapeau, Kompliment und auch mal etwas positive Resonanz, Mr. FFC.
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