Morgans gewohnt ordentliches Skript rund um das legendäre Fernsehinterview, Howards routinierte („thrilling“) Inszenierung sowie das Schauspiel von Sheen und Langella ergeben in Summe ein ziemlich fesselndes Ganzes.
Teilweise ist es schon etwas pathetisch geraten und das Fiktionalisieren von und Spekulieren über „reale Geschehnisse“ mag problematisch sein (der schräge Telefonanruf und einiges am Ende ist da sicher fragwürdig oder vielleicht auch nur doof), doch alle Geschehnisse im Leben lassen ja immer auch eigene Spekulationen und Überlegungen zu und so machen es eben hier Autor und Regisseur, der Zuseher darf das dann natürlich auch wieder tun. Möglicherweise wäre eine Aufarbeitung dieses faszinierenden Vorfalls und dessen Hintergründe im Doku-Stil auch sehr interessant und noch näher am tatsächlichen Geschehen gewesen, doch Morgan schafft es, wie schon in The Deal, The Queen oder The Last King of Scotland, sehr geschickt, auf (immer natürlich spekulativ) unterhaltsame, nicht spröde Weise die Tragik und leichte Absurdität der „großen Politik(er)“ zu behandeln und dem Zuseher werden mit - oder sollte man schreiben: trotz diesem nicht allzu intensiven Psychoduell bzw. der doch ziemlich altbackenen Geschichte eines eitlen Kaspers, der dann aber etwas Bedeutendes zu Wege bringt, zwei spannende und gekonnt geschriebene, inszenierte und gespielte Stunden beschert.
Auch hier kann ich mitreden :) Vortrefflich analysiert. Inhaltlich und dramaturgisch gibt der Film ja nicht wirklich viel und er kommt wie ein Polit-"Rocky" daher. Aber die beiden Hauptdarsteller schaukeln das Ding einfach problemlos nach Hause. Langella war wirklich beeindruckend. Sheen auch, erinnerte mich immer an eine Spitzmaus.
AntwortenLöschenRocky hab ich ja nie gesehen, einen englischen Playboy find ich als Figur schon unterhaltsamer ;)
AntwortenLöschenAnsonsten wenigstens mal ein Film, bei dem man nicht mehr viel interpretieren oder subtextual graben kann, sehr gut, hätte die Zeit dazu eh nicht :)