7. März 2010

Yes Man (Peyton Reed) 7,76




Man muß auch mal ‘Nein’ sagen können. Diese wichtige und sinnvolle Lebensweisheit befolgt Carl etwas zu krass, sagt er doch nach der Trennung von seiner Freundin zu allem nein, beruflich oder privat, zum Chef, zu Freunden oder zu Bedürftigen. Dies ändert sich erst, als er bei einem dubiosen Vortrag dazu verführt wird, zu allem JA zu sagen, was er dann auch konsequent, ohne Rücksicht auf Verluste in die Tat umsetzt…

Diese simple, aber für eine turbulente Komödie natürlich bestens passende Idee ermöglicht den Verantwortlichen eine Menge Blödsinn in den Film zu packen und man kann den Spaß, den Jim Carrey, Zooey Deschanel und co hier wohl hatten, auch stets spüren.

Dabei ist der Ja-Sager im Prinzip bloß eine Variation des früheren Carrey-Hits Liar Liar/Der Dummschwätzer. Eine sehr genaue Erinnerung an diesen ist leider nicht mehr vorhanden, von daher können hier jetzt keine Vergleiche dazu angestellt werden, aber Yes Man macht davon abgesehen auch für sich großen Spaß und ist eine vom Verlauf her zwar typische Mainstreamkomödie, doch die Figuren, Gags, Sprüche und Aktionen machen sie dennoch sehenswert. Nichtmal Bradley Cooper nervt hier besonders.

Viele Szenen sind hier wunderbar, etwa Allisons Bandauftritt, Carreys Red Bull-High, die persische Ehefrau oder die Nerd-Parties bei Norman, usw. usf. Einzig die Szene mit dem Suicide Attent war etwas blöd.

Reeds Film zählt für mich zu den gelungensten Komödien des letzten Jahres: dass sie relativ straight und trotz aller witzigen Einfälle im Grunde sehr konventionell ist, stört ganz und gar nicht, sondern garantiert 100 nicht allzu flache, auch nicht zu hysterisch-klamaukige, dafür souverän und angenehm dahin blödelnde Minuten.

5 Kommentare:

  1. Jup, dito, fand ich auch ganz witzig und entspannt, muss aber auch sagen, dass Carrey hier im Gegensatz zum Liar Liar reifer, bürgerlicher wirkt. Ich find, dem Film merkt man übrigens auch den politischen Wechsel in Amerika an, und die Ja-Philosophie, die sich hier in den Mainstreamfilm zu schleichen versucht (nicht ganz gelungen durch den Finanz-GAU, mit dem der Film am rande ja auch was zu tun hat ;))

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  2. Fand den Film auch überraschend gut, und Carrey wirkt reifer, bürgerlicher, weil er endlich von seinen Grimassen weg ist, die bei der Maske zum letzten Mal wirklich angebracht waren.
    Auf dem Soundtrack sind übrigens 4 Songs von Munchausen by Proxy feat. Zooey Deschanel - göttlich.

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  3. "Carrey wirkt reifer, bürgerlicher, weil er endlich von seinen Grimassen weg"

    Grandiose Schlussfolgerung!

    Schick mir mal bitte illegal den Soundtrack, bin zu faul den zu kaufen.

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  4. Dirt, nachdem ich den Text hier eingestellt hab, hab ich deinen durchgelesen. An den (natürlich schlüssigen) Obama Bezug hab ich gar nicht gedacht (jaja..), auf der gesellschaftlichen/psychologischen Ebene gibt es dieses Phänomen ja auch und durchaus schon länger..

    Dass Carrey hier reifer wirkt als noch vor mehr als 10 Jahren scheint für mich so logisch, dass ich es nicht extra erwähnt habe ;) durch den zeitlichen und charakterlichen Abstand zu Liar Liar kann Yes Man wohl auch so gut als teilweise auch augenzwinkernde Ergänzung funktionieren..

    Und die Songs waren echt ein Hammer, einer dieser Aspekte, warum mir der Film sehr sympathisch war..

    Und jetzt hört auf mit diesem Sharing und Fascho Scheiß hier, it's A SEURIOUS BLOG!!

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